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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.03 bis 31.03.2024
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m—mmmunmunnn- Sieben Jahre hat er auf den Straßen von Berlin gelebt. Jetzt arbeitet Klaus Seilwinder für den Verein „querstadtein“ und zeigt Touristen und allen Interes- sierten, wie sich Obdachlose in der Hauptstadt durch- schlagen. 82 Klaus Seilwinder lehnt sich an einen oran- gefarbenen Müllbehälter. Der 67-Jäh- rige mit dem roten Parka will an dieser Straßenkreuzung in Berlin Mitte etwas erzählen: Hier rund um den Spittelmarkt war sein Kiez, hier war er sieben Jahre „auf Platte“ - obdachlos. Hier hat er zwi- schen 2002 und 2009 geschlafen, gegessen, getrunken, gelebt. Von den Pfandflaschen, die andere achtlos in dem Müllbehälter entsorgten, bestritt er seinen Lebensunter- halt. „Zwei Flaschen - das war damals für mich ein Brötchen“, sagt der Mann, dessen Jeans um die dünnen Beine schlackert. Eine zweite Chance für Obdachlose Heute verdient sich er sich bei „querstad- tein“ etwas zu seiner Rente hinzu. Für alverde Februar 2024 den Berliner Verein führt der ehemalige Obdachlose Interessierte durch die Stra- ßen, die mal sein Zuhause waren. Er erzählt: „Ich bin in der DDR aufgewach- sen, habe sogar mein Fachabi gemacht, arbeitete in einer LPG." Als die Landwirt- schaftliche Genossenschaft nach der Wie- dervereinigung aufgelöst wird, schlägt er sich als Erntehelfer in Brandenburg durch, verkracht sich mit einem der Bauern, der ihn bezahlt. „Da war ich nicht nur meinen Job, sondern auch meine Unterkunft los.“ Irgendwann landet er am Bahnhof Zoo in Berlin und bei den „Suffköppen“. „Denn ein Alkoholproblem hatte ich damals auch“, gesteht der schmächtige Mann. 60.000 bis 80.000 Obdachlose leben derzeit auf den Straßen Deutschlands. 6.000 bis 10.000 allein in Berlin. Fast 80 Prozent