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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.04 bis 30.04.2023
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Anorganisch heißt umgangssprachlich „mineralischer*“ oder „physikalischer“ Sonnenschutz. Oft gelten sie gegenüber den chemischen Filtern als sicherer und hautfreundlicher. Ist das richtig? Die Einteilung in „physikalisch“ und „chemisch“ finde ich nicht hilfreich, weil es einen Gegensatz suggeriert, der so nicht existiert. Die anorganischen Stoffe Titandioxid und Zinkoxid werden durch chemische Prozesse in die Creme eingearbeitet. Sie legen sich auf die Haut und reflektieren UV-Strahlen. Chemi- sche Filter absorbieren die Strahlen und wandeln sie in Wärme um - auch das ist ein physikalisches Prinzip. Die che- mischen Filter sind sehr leistungsfähig. Mit ihnen erreicht man eine viel größe- re Schutzwirkung, deshalb werden sie in den meisten Kinder-Sonnenschutz- produkten mit den mineralischen Filtern kombiniert. Überhaupt ist es gut, wenn möglichst viele Filter in einem Sonnen- schutzprodukt stecken. Denn jeder Filter deckt eine etwas andere Wellenlänge der UV-Strahlung ab. Die Sorge bei chemischen Filtern und auch bei physikalischen Filtern in Nano-Größe ist ja, dass sie in die Haut eindringen können. DR. KRISTINA BUDER-BAKHAYA arbeitet als Dermatologin in Mannheim. Sie ist Haut- ES etAE SlaHelete Rang von zwei kleinen Kindern KINDERHAUT Chemische Filter und Nano-Partikel passieren nur die oberste Hautschicht, sie gelangen nicht in tiefere Schichten - jedenfalls nicht bei gesunder Kinder- haut. Bei Kindern unter einem Jahr und solchen, die eine schwere Neurodermitis haben, ist die Barriere nicht ausgereift beziehungsweise gestört. Deshalb sollten sie physikalischen Sonnenschutz ohne Nano-Partikel benutzen. Für alle ande- ren haben Nano-Partikel nur Vorteile: Die winzig kleinen Partikel können sich besser auf der Haut verteilen und sie da- mit besser schützen. Der problematische Filter Octocrylen ist inzwischen aus praktisch allen Sonnenschutz-Produkten verschwun- den. Gibt es noch andere Filter, die Sie kritisch sehen? Octocrylen an sich wäre nicht problema- tisch - aber es baut sich nach einiger Zeit zu Benzophenon ab. Dieser Stoff kann in höherer Dosis möglicherweise krebs- erregend sein, den Hormonhaushalt be- einflussen und die Unterwasserwelt schä- digen. Benzophenon selbst ist nur noch in wenigen Sonnenschutzmittel enthal- ten, für Kinder würde ich sie meiden. Homosalat ist ein Filter, bei dem Beden- ken wegen eventueller hormonähnlicher Wirkung bestehen. Laut EU-Kosmetik- verordnung ist er zwar sicher; ich würde ihn aber für Kinder nicht empfehlen. Ein anderer Aspekt ist: Beim Einsprühen von Sonnensprays atmet man leicht Nano- Filter ein. Die Sicherheitsprüfungen für Kosmetika beziehen sich nur auf die Wir- kung in der Haut, was bei der Inhalation passiert, wird nicht untersucht. Gerade bei Kindern sollte man deshalb darauf achten, dass die Sprays keine Nano-Filter enthalten. alverde April 2023 Muss man Kinder tatsächlich jeden Tag im Frühjahr und Sommer eincremen? Bei einem UV-Index ab 4 oder 5 ist Son- nenschutz ratsam. Von Mitte Mai bis Mitte September hat die Sonne in Deutschland soviel Power, dass man morgens routi- nemäßig Sonnenschutz auftragen sollte. Bei kleinen Kindern helfen spielerische Elemente, etwa mit der Creme ein Ge- sicht aufzutupfen oder das Cremen mit einem Lied oder einer Geschichte zu verbinden. Das Ziel ist, dass es ein selbst- verständliches Ritual wird und Kinder im Schulalter auch anfangen, sich selbst einzucremen. Das klappt am besten, wenn Eltern gute Vorbilder sind und sich auch regelmäßig eincremen. Und wenn das Kind doch einmal einen Sonnenbrand bekommen hat ...? Dann passen Sie die nächsten Wochen besonders gut auf, damit es sich nicht wiederholt. Das Ziel ist, die Kinder ohne Sonnenbrand durch den Sommer zu bringen. Es gibt Situationen, auf die man nicht vorbereitet ist oder in denen man die Gefahr unterschätzt. Ein Sonnen- brand bedeutet nicht, dass das Kind spä- ter Hautkrebs bekommt. Es sollte selten passieren und insgesamt sollten Kinder, auch mit Sonnenschutz, nicht dauernd hoher UV-Strahlung ausgesetzt sein. Wenn Sie das schaffen, ist das schon ein großer Erfolg. > s1