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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.04 bis 30.04.2023

Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.04 bis 30.04.2023 - strona 77 - produkty: Alverde, buch, decke, eis, erde, Hobby, Kinder, leine, Liege, pril, Rauch, Soda, Spiele, Sport, stuhl, Ti, tisch

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frisst und viel Hilfe braucht. Dabei ist alles dazwischen irgendwie die Wahrheit. Marlene Sgrensen: Anderssein wird nicht oft genug als etwas Gutes wahrgenom- men. Man soll so sein wie die Mehrheit, möglichst nicht auffallen, immer gesund bleiben, am besten die ganze Zeit glück- lich sein. Sodass es für alle schön einfach ist. Aber so ist das Leben nun mal nicht. Daher können im Umgang mit behinder- ten Menschen auch die Ängste und Unsi- cherheiten herrühren, die ich bei anderen im Umgang mit meinem Sohn wahrneh- me. Dass Eltern zum Beispiel ihre Kinder von ihm fernhalten, weil sie ihn nicht ein- schätzen können. Wenn ich Kindern sage, dass mein Sohn nicht sprechen, aber alles verstehen kann, nehmen sie das so an und spielen einfach weiter mit ihm. Ich merke, dass dieser Moment der Einord- nung den Kindern hilft, meinen Sohn besser zu sehen. Wie ist es im Sport, Frau Lüke? Katja Lüke: Da ist ganz viel Offenheit für Inklusion und Integration, weil es vor allem um das gemeinsame Hobby geht. Es ist nicht flächendeckend, aber es gibt sehr viele verschiedene inklusive Ange- bote im Sport und engagierte Personen! Es braucht in vielen Sportstätten noch mehr KATJA LUKE Die Referentin für Inklusion beim Deutschen Olympischen Sportbund war maßgeblich an der Erstellung der zehn Knigge-Tipps zum respektvol- len Umgang mit Menschen mit Behinderung des Paritätischen Hessen und des Knigge-Rats beteiligt. —— SOZIALE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT „Wenn es Barrierefrei- heit gibt, ver- schwinden die Berührungs- ängste.“ KATJA LÜKE Barrierefreiheit und Ressourcen, etwa für zusätzliche Übungsleiterinnen und Übungsleiter für Menschen, die Kommu- nikationsschwierigkeiten haben oder Un- terstützung beim Umziehen benötigen. Sie haben die zehn Knigge-Tipps zum re- spektvollen Umgang mit formuliert und sprachen dafür mit vielen Menschen mit Behinderung; was war Ihre Erkenntnis? Katja Lüke: Es sind gar nicht so viele be- sondere Regeln. Das A und O ist der Res- pekt! Alsicheineblinde Frau fragte: ‚Wann sehen wir uns denn wieder?“, dachte ich: „Oh, nein, darfst Du das überhaupt sa- gen?“ Sie war da aber genauso entspannt wie ich, wenn jemand zu mir sagt: „Gehen Sie schon mal voraus.“ Umgangssprach- liche Redewendungen sind vollkommen okay. Schön ist, wenn von Menschen mit Behinderung gesprochen wird. Eine Behinderung ist nur eines von vielen Merkmalen. Sie ist für viele Betroffene ganz normal und ein Teil von ihnen und ihres Alltags, der allerdings viel Zeit frisst, weil es aufgrund mangelnder Barriere- freiheit noch viele Schwierigkeiten gibt bei Anträgen, Behörden, Wegeplanung. Marlene Sgrensen: Oft heißt es bei Eltern eines Kindes mit Behinderung „besonde- re Kinder brauchen besondere Eltern“ - das lässt uns mit der Verantwortung sehr allein. Es sollte bei der ganzen Gesellschaft liegen, ein Kind willkom- men zu heißen. alverde April 2023 Sie widmen Ihrem Sohn ein berührendes Kapitel im Buch „Und jetzt? Fragen an das Leben mit 40“ und beschreiben ihn als zahnlückenfrechen kleinen Kerl, des- sen Grundhaltung „Daumen hoch“ ist. Marlene Sprensen: Ich erwähne tatsäch- lich oft, wie glücklich er ist - auch, weil andere annehmen, er könne es aufgrund seiner Behinderung nicht sein. Und es stimmt, er hat ein ausgesprochen sonni- ges Gemüt. Ich finde es bemerkenswert, dass er trotz all seiner Herausforderun- gen ein grundoptimistischer Mensch ist Er ist aber auch traurig, wütend, frust- riert - wie alle anderen auch. Das Kapitel lag mir auch deshalb am Herzen, weil ich davon erzählen wollte, dass seine Be- hinderung eine Facette seines, unseres Lebens ist, nicht dessen Gesamtheit. Tipps zum respekt- vollen Miteinander mit Menschen mit Behinderung « Ansprache: Reden Sie mit den Menschen, nicht über sie hinweg. * Unterstützung: Bieten Sie Hilfe an - und warten ab, ob sie erwünscht ist. « Persönliche Distanz: Kein Schultertätscheln oder ungefragt den Rollstuhl schieben. « Smalltalk: Keine Fragen zur Behinderung. « Bewusstsein: Der Mensch ist mehr als seine Behinderung. Die zehn Knigge-Tipps finden Sie als Download-PDF in der Internetsuche unter: Der Paritätische Hessen „10 Knigge-Tipps“ 77 mit Behinderungen, s/DE/AS/UN_BR u Soziales: Zahl redDocs/Dowr