Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.06 bis 30.06.2023

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LEICHTE BEINE Dr. med. Kerstin Schick beschäftigt sich als Gefäßchirur- gin, Phlebologin und Buch- autorin mit Gefäßerkrankungen, insbesondere der Venen, wie zum Beispiel Krampfadern. Krampfadern, Venen die sich knubbelig verdickt an der Hautoberfläche der Beine zeigen, sind grundsätzlich kein rein weib- liches Problem. Laut Dr. Kerstin Schick sind zwischen 50 bis 80 Prozent der Deut- schen von Venenleiden betroffen, Frau- en häufiger als Männer. Wenn Krampf- adern entstehen, liegt das zumeist an den Genen. „Menschen mit einer an- geborenen Bindegewebsschwäche ent- wickeln häufig irgendwann Krampf- adern“, erklärt die Venenspezialistin. Krampfadern: Entstehung Normalerweise dichten winzige Klappen, die in den Venen vorkommen, die Blut- gefäße nach unten ab. Dadurch wird das Blut stufenweise nach oben zum Herzen transportiert. Bei einer anlagebedingten Bindegewebsschwäche schließen die Venenklappen nicht richtig. Dadurch wird das Blut nicht vollständig zurückgeschafft und staut sich in den Beinen. Venen sacken aus, Krampfadern bilden sich. Unbehandelt ein Risiko Bleiben diese unbehandelt, erhöht sich der Druck auf die Beine. Sie schwellen an, schmerzen, Wassereinlagerungen bilden sich. Über einen längeren Zeitraum verändert sich das Gewebe der Beine, die Haut verfärbt sich. Letztlich kann das zu offenen Beinen führen. Zudem bilden sich leichter Thrombosen. Krampfadern sind also längst nicht nur ein ästhetisches Problem. „Sobald Sie sie bemerken, sollten sie behandelt werden“, sagt Dr. Kerstin Schick. Anders Besenreiser: Die verzweigten blauen Äderchen, eben- falls durch eine Bindegewebsschwäche bedingt, sind meist völlig harmlos. Manchmal führt auch Übergewicht dazu, dass die Venenklappen versagen und schmerzhafte Stauungen in den Beinen entstehen. HoheSchuhezutragen oder die Angewohnheit, die Beine übereinander- zuschlagen, sind jedoch keine Auslöser - manche Lebensumstände aber schon: vor allem die von Frauen. „Dass sie öfter an Krampfadern leiden, liegt am hormonel- lem Einfluss auf die Gefäße“, erklärt Dr. Kerstin Schick. Zyklusabhängig haben Frauen deshalb mal mehr, mal weniger Beschwerden. Zur hormonellen Umstel- lung in der Schwangerschaft kommt, dass das wachsende Baby die Funktion der Leisten- und Bauchvenen erschwert. Dadurch kann es bei Schwangeren zu ei- ner vermehrten Stauung in den Beinen kommen. „Ich rate Frauen mit Kinder- wunsch, Krampfadern vorab behandeln zu lassen“, sagt die Ärztin. Selbsthilfe Ärztlich verordnete medizinische Kom- pressionsstrümpfe, konsequent getra- gen, lindern die Beschwerden ein Stück weit und halten die Entwicklung von Venenleiden auf. Frauen, die keine er- klärte Venenschwäche haben, aber in der Schwangerschaft unter geschwollenen Beinen leiden, oder Menschen mit Über- gewicht können sich ebenfalls durch Kom- pressionsstrümpfe behelfen. „Wichtig ist, die Beine zu bewegen. Denn unsere Wa- denmuskulatur funktioniert als Pumpe, die die Venen zusammendrückt und das Blut in die richtige Richtung bringt“, sagt Dr. Kerstin Schick. Sie rät deshalb, auf einer Flugreise mit eingeschränkter Bein- freiheit Kompressionsstrümpfe zu tragen, um Stauungen, eine Venenentzündung oder Thrombose zu verhindern. BUCH-TIPP Dr. med. Kerstin Schick: Venusvenen. So werden Frauenbeine gesund, stark und schön. Verlag Bastei Lübbe, 271 Seiten, 18 Euro alverde Juni 2023 TIPPS UND ÜBUNGEN FÜR GESUNDE VENEN: Treppensteigen, Schwimmen, © Radeln - die Beine zu bewe- gen ist sehr hilfreich. Im Sitzen die Füße kreisen lassen; Zehenspitzen heran- ziehen und wieder strecken. Fußwippe: Fersen anheben, bis Sie auf den Zehenspitzen stehen, halten, senken. Wohltuend sind: kühle Wickel mit Quark, Heilerde, Laven- delöl sowie Wechselduschen. Die Beine öfter hochlegen, dabei aber in der Leiste nicht zu stark abknicken, um den Blutfluss nicht zu behindern. soco6© HILFSMITTEL BEI KRAMPFADERN: Kompressionsstrümpfe tragen und die Beine mit einem Venenpräparat etwa mit Rosskastanie einreiben, das kann Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. WER, WIE, WARUM? Wer ist von Venenleiden betroffen? Frauen leiden statistisch häufiger als Männer an Krampfadern. Be- schwerden treten oft mit zuneh- mendem Alter auf. Es können aber auch Jugendliche betroffen sein. Wie äußern sie sich? Durch schwere, schmerzende Beine. Wie behandelt man Krampfadern? Hat eine Vene keine Funktion mehr, sollte sie stillgelegt werden. Dafür gibt es verschiedene Verfahren. Warum betrifft es Frauen stärker? Hormonelle Umstellungen vor der Regel oder in der Schwangerschaft können Venenprobleme verstärken. 59