Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.07 bis 31.07.2023

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INTERVIEW Handeln für den Wandel Den eigenen Alltag im Öko-Modus zu gestalten ist Pheline Roggan zu wenig. Sie setzt sich für gesellschaftliche Veränderungen ein. Wenn Pheline Roggan von Fremden mit ihrem Namen auf der Straße angespro- chen wird, muss sie erst mal herausfinden, ob Pheline, die Schauspielerin, oder die gleichnamige Figur aus der Comedy-Serie „Jerks“ gemeint ist. Die Serien-Pheline lebt ein Luxus-Leben, bei dem sie die Eskapa- den ihres egomanischen Freundes per- fekt ausblenden kann. Das könnte nicht weiter entfernt von der echten Pheline sein. Die kommt mit dem Fahrrad zum Interview und ist schlecht im Verdrängen. Das Wissen um den Klimawandel habe in ihr regelrechte Panik ausgelöst, erzählt sie. Dieses Gefühl hat sie umgemünzt in Engagement für Klimaschutz - in der Filmbranche und darüber hinaus. alverde: Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie optimistisch sind Sie, dass die Menschheit in der Klimakrise noch die Kurve kriegt? Pheline Roggan: Das schwankt stark, je nach Tagesform und Nachrichtenlage, aber glücklicherweise habe ich einen Grundoptimismus. Ich würde mich zwi- schen vier und acht einordnen. Vor ein paar Jahren, als ich angefangen habe, viel über die Klimakrise zu lesen, war meine Zuversicht noch weiter unten. Seitdem ich selbst aktiv bin und mich mit gleichge- sinnten Menschen verbinde, hat sich mein Optimismus deutlich gesteigert. Sie setzen sich konkret für mehr Nachhaltigkeit bei Film- und TV- Produktionen ein. Erklären Sie uns PHELINE ROGGAN Nach dem Abitur und einem Jahr als Model besuchte sie 2001 bis 2004 die „Schule für Schauspiel“ in Hamburg Nach kleineren Filmparts wurde sie 2009 durch die Hauptrolle in Fatih Akins Film „Soul Kitchen“ schlagartig bekannt. Neben Auftritten im Kino und Fernsehen spielte Pheline Roggan auch Theater. Besonders gelobt wurde ihr Solo-Auftritt als „Das kunstseidene Mädchen“ an den Hamburger Kammerspielen. Von 2017 bis 2023 war sie eine der Hauptfiguren in der Comedy Serie „Jerks“ von Christian Ulmen. Für die ARD-Doku „Wir können auch anders" (abzurufen in der ARD- Mediathek) stand sie nicht nur vor der Kamera, sondern recherchierte und schrieb sie zwei Folgen mit. Die 42-Jährige lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Ihre Wochenend-Oase ist ein - noch im Bau begriffenes - Haus im niedersächsischen Wendland. Sie liebt es, zu tanzen und wünscht sich, ebenso befreit singen zu können. Als Model war sie unter anderem 1998 auf dem Plattencover „This is Hardcore“ der britische Band Pulp zu sehen. alverde Juli 2023 bitte, warum Dreharbeiten solche Ressourcenmonster sind. Durch die Technik gibt es schon mal einen hohen Bedarf an Strom. Dazu kommt, dass Filmteams viel reisen. Einige Reisen sind notwendig, andere entstehen durch ein dringend zu überdenkendes Förder- system: Wenn Produktionen von einem Bundesland Geld bekommen, müssen sie es auch in demselben Bundesland wieder ausgeben. Das führt manchmal dazu, dass Außenaufnahmen in Hamburg gemacht werden, die Schlafzimmer-Szenen in Köln gedreht werden und die Küche in München steht. Die Reisen ziehen also vermeidbare Emissionen nach sich, etwa durch den Transport und durch die Unterbringung in Hotels. Und da haben Sie sich gesagt: So kann das nicht bleiben ...? Genau. Mit Kolleg:innen, die die Klima- krise ebenfalls beschäftigt, wollte ich dort ansetzen, wo wir uns auskennen. Auf der Berlinale 2019 haben wir eine Art Bestandsaufnahme gemacht. Konkret gab es bereits vom Produzentenverband eine Selbstverpflichtungserklärung und der meinte, dass es hilfreich wäre, wenn auch die Schauspieler:innen eine auf- setzen würden. Denn oft werden wir als Verhinderungsargument benutzt, weil wir ja angeblich auf Luxus bestehen, also im Hotel statt im Apartment wohnen möch- ten, den Flieger nehmen und den Wagen mit Fahrer brauchen ... Um solchen Vor- urteilen zu begegnen, wollten wir in einer Erklärung sagen, wozu wir bereit sind. >