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Körper stecke.“ Sie fühlte sich allein, fügte sich. „Ich dachte, die Gesellschaft will, dass Du ein Mann bist, dann bist Du das jetzt auch. Das war in der Bun deswehr relativ einfach, da gab es ja nur Männer Ende der 90er.“ Nach dem Wehrdienst scheiterte jedoch der Traum, Pilot bei der Luftwaffe zu werden, an den hohen gesundheitlichen Anforderungen. Sie durchlief die Offiziersschule, studier- te Pädagogik bei der Bundeswehr, wurde nun offiziell zu Anastasia und komman- dierte als solche ein Informationstech nik-Bataillon. Das Outing der Offizierin vor fast zehn Jahren hatte einige Spreng- kraft. „Da bekam ich zu spüren, dass im- mer noch ein gewisses traditionelles Bild vorherrscht, wie man in einer Armee zu sein hat.“ Doch ihre Transition zu Anastasia verlief gut und wurde von ih- ren Vorgesetzten unterstützt. „Dafür bin ich total dankbar. Ich liebe meinen Beruf sehr. Ich führe gerne, übernehme gern Verantwortung, gestalte gerne. Das alles kann ich verwirklichen.“ Starkes Vorbild Anastasia Biefang ist im Umfeld der Streitkräfte ein starkes Vorbild vor allem ür queere Menschen. Im gemeinnüt zigen Verein „QueerBW*“ teilt sie ihre Erfahrung vor allem mit schwulen, les- bischen, trans- oder intersexuellen An- gehörigen der Bundeswehr. Die Anlauf- stelle gibt es seit 2002. Anastasia Biefang berät auch Führungskräfte zum Umgang mit queeren Menschen und engagiert sich bei Veranstaltungen dafür, „die Bundeswehr in der alltäglichen Praxis zu einem Ort zu machen, an dem sich alle willkommen fühlen - egal, welche Hautfarbe, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität sie haben.“ Sichtbare Vielfalt Alle in der Truppe sollen das öffentli- che Bild des Soldaten und der Soldatin mitprägen dürfen, dazu will sie beitra- gen. „Der größte Erfolg von QueerBW war, als 2021 das Rehabilitierungsgesetz durch ging“: Erstmals bekamen die bis DAS ICH IM WIR Gegen die Einmischung der Bundeswehr in ihr T Profil, zog sie vor das Bundesverfassungs- gericht. Anastasia Biefang Im gemeinnützigen Verein „QueerBW e. V.“ für queere Bundeswehrangehörige ist sie stellvertretende Vorsit- zende. Bei der Bundeswehr ist sie Sachgebietsleiterin im Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn. Anastasia Biefang ist für die Übungsplanung dieses Truppenteils verantwort- lich. Sie plant, steuert und koordiniert dessen Übungs- tätigkeiten. Anastasia Biefang studierte an der Universität der Bundeswehr in München Pädagogik und ist Offizierin. alverde August 2023 Ende der 90er-Jahre diskriminierten und benachteiligten homosexuellen Bundes- wehrangehörigen eine Entschädigung. „Manchmal höre ich, ich sei zu laut, zu bunt und einfach zu queer. Aber so bin ich halt.“ Anastasia Biefang trägt mit ih- rer Sichtbarkeit als Transfrau zu einem diverseren Bild der Armee bei. „Ich will dem Thema ein Gesicht geben und meine Perspektive in den Diskurs einbringen.“ Platz in der Gesellschaft In ihrer Jugend waren Transmenschen quasi unsichtbar „Es wurde alles andere als wertschätzend über sie gesprochen.“ Ein Anlass für sie zu sagen „Hey, ich bin hier, ich bin gleichberechtigt hier!“ Sie erwartet von anderen nicht zu verstehen, was es heißt, „trans“ zu sein, sondern es zu akzeptieren und Transpersonen ei nen Platz in der Gesellschaft zuzugeste- hen. Die Öffentlichkeit zu suchen ist für Anastasia Biefang Mittel zum Zweck. Deshalb gewährte sie dem Dokumentar- filmer Thomas Ladenburger tiefe Ein blicke in ihr Leben. „Ich dachte, das ist der einzige Weg, wie so eine Geschichte funktioniert und die Menschen mitneh- men kann.“ Ein Erlebnis bestätigt sie da- rin und rührt sie heute noch zu Tränen: „Nach einer Filmvorführung kam eine Frau zu mir und sagte: ‚Mein Kind ist trans, ich habe die letzten Wochen nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll, was das alles bedeutet. Jetzt weiß ich, dass alles gut wird und dass es funktio- nieren kann.‘“ FILM-TIPP Im Dokumentarfilm „Ich bin Anastasia“, der 2019 in die Kinos kam, erzählt Anastasia Biefang sehr persönlich ihre Geschichte: ich-bin-anastasia.de 83