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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.08 bis 31.08.2024
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niede lischen Legen Sie eigentlich moralische Maß- stäbe an Ihre Figuren an? Kleo ist eine Killerin, sie tötet nicht nur aus Selbst verteidigung ... Am Anfang stand für mich die große Frage: Will ich so eine Geschichte in einer Welt erzählen, die immer gewalttätiger wird? Was ist der Mehrwert? Ich glaube, es funktioniert nur durch die Überspitzung, dadurch dass es abstrakt wird, ins Kleo- eske kippt. Dadurch macht es Spaß. Aber ich habe sehr gehadert und mich immer gefragt, woher kommt dieser Abgrund? Die Drehbuchautor*innen Hanno Hack- fort, Elena Senft, Bob Konrad und Richard Kropf waren mutiger und haben von Anfang an daran geglaubt, dass die Figur funktioniert. Es geht um dunkle Punkte in der deutsch-deutschen Geschichte: Indok trination, Auftragsmorde, Unrechts- justiz. Geht das für Sie auch mit der schwarzhumorigen und ins Absurde kippenden Inszenierung zusammen? Es war uns sehr wichtig, dass wir kein Ostbashing* betreiben, aber auch nichts verharmlosen. Wir loten die Grauzonen aus. Kleo verspürt Ostalgie, hängt an dem System und löst sich erst langsam daraus In der zweiten Staffel wird auch deutlich, dass keines der beiden Systeme, sozia- listisch und kapitalistisch, richtig funkti- oniert. Ich habe mich dem Thema mit intensiver Vorbereitung und größtmög- lichem Respekt genähert. Für mich war es eine Riesenerleichterung, dass Marion Brasch (Anm. d. Red.: Schriftstellerin und Journalistin, aufgewachsen in der DDR) uns in ihre Sendung eingeladen hat und gesagt hat, dass sie „Kleo“ feiert Haben Sie selbst noch Erinnerungen an den Nachklang der Wendezeit? Dafür war ich zu klein, aber ich verspüre schon eine große Sehnsucht zu den 90er-Jahren. Die Welt war noch nicht so globalisiert, dafür gemütlicher. Smart- phones und soziale Medien machen alles zugänglich. Das ist auf der einen Seite toll, auf der anderen Seite nimmt es einem das Staunen und die unmittelbare Erfahrung Ich will gar nicht so miesepeterig klingen, INTERVIEW aber ich stehe der digitalen Welt schon kritisch gegenüber. Es gibt in „Kleo“ viele Actionszenen. Wieweit hat die Arbeit am Theater Ihnen geholfen, körperlicher zu spielen? Die Dreharbeiten haben ein paar Tage nach dem Ende der Spielzeit an der „Volks- bühne“ begonnen. Das hat sehr geholfen, aber gar nicht mal für die Actionszene. Dafür waren mein Stuntdouble Anna Gaul und meine Personal Trainerin Nada Ivanovic wichtiger, die mich intensiv auf Kampfszenen vorbereitet haben. Aber im Ihr Spiel ist natürlich und wirkt spontan, doch FELEISe ET S TE TEre TG RT MET mir viele Gedanken.“ alverde August 2024 Theater brauchst Du viel Fantasie, musst groß denken und auch schräge Sachen anbieten, um auf der Bühne nicht unterzu- gehen. Diese Energie und Einstellung habe ich mit in die Dreharbeiten genommen War das Engagement an der „Volks- bühne“ für Sie als etablierte Filmschau- spielerin ein Risiko? Ich hatte Respekt, denn Theater fordert einen handwerklich noch einmal ganz anders. Aber ich hatte auch lange Zeit eine falsche Ehrfurcht. Theater kann einen einschüchtern, elitär und intellek-