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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.08 bis 31.08.2024

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* Quelle: Statistisches Bundesamt 2024 3 | P F L E G E AMBULANTE D PFLEGEDIENSTE I Die Zahl der AMBULANTEN E N Ss T E PFLEGEDIENSTE ist zwischen 2001 und 2021 um 45% gestiegen. Die Zahl der dort BESCHÄF- TIGTEN erhöhte sich zwischen 2001 und 2021 um 134%. muss ein Arrangement finden, dass ei- nen dauerhaft nicht überfordert. SARAH STRAUB: Ich glaube, dass Unter- nehmen noch viel mehr Sensibilität für das Thema entwickeln müssen, denn das Thema wird uns weiter und noch stärker begleiten. Arbeitnehmer müssen sich trauen können, ihre Arbeitszeit zu re- duzieren ohne Angst, dadurch aufs Ab- stellgleis zu geraten. Pflege ist mit einem wahnsinnigen Orga-Aufwand verbunden, weil das System so kompliziert und je- der Fall anders ist. Im Grunde braucht es Menschen, die einen kompetent und empathisch durchnavigieren. SEBASTIAN SCHOEPP: Vielleicht gibt es in ein paar Jahren den Beruf des Pflege- managers? Die heutige Zahl und Vielfalt der privaten Pflegedienste hatten wir vor 20 Jahren auch nicht. Bei allem Schmerz und Stress, was ist be- reichernd daran, Eltern oder Großeltern in der letzten Lebensphase zu begleiten? SARAH STRAUB: Man kann gerade bei Menschen mit Demenz sehr viel Nähe SOZIALE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT erleben. Sie haben keine Ressourcen mehr, um eine Fassade aufrechtzuer- halten. Mein Schwiegervater, den ich zehn Jahre durch eine Demenz begleitet habe, war als Gesunder mir gegenüber sehr distanziert. Durch seine Erkran- kung wurde er weich, er hat mich ge- streichelt und umarmt. SEBASTIAN SCHOEPP: Meine Eltern waren nur ein kleines bisschen dement, aber das reichte, um den Vorhang ein Stück zur Seite zu schieben. Sie haben mir über ihre Kriegserlebnisse erzählt, „Pflege ist heute meist ein Marathon, da nützen kurze Aus- zeiten wenig.“ SEBASTIAN SCHOEPP die vorher tabu waren. Das hat mir er- möglicht, sie als komplette Persönlich- keiten kennenzulernen, während ich vorher oft nur ihre schroffen, verschlos- senen Seiten erlebt habe. Was wäre die einfachste Verbesserungs- maßnahme im Pflegesystem? SARAH STRAUB: Empathie und Mensch- lichkeit sind das A und O, wenn man mit Pflegebedürftigen umgeht, egal ob man professionell oder privat mit ihnen zutun hat. Wenn die professionell Pflegenden bereit sind, individuell auf die Familie zu schauen und den Weg mit den Angehö- rigen zu gehen, dann ist viel gewonnen. alverde August 2024 SEBASTIAN SCHOEPP: Pflege und Medi- zin werden immer anspruchsvoller und harte Berufe bleiben. Aber was nicht sein muss, ist totale Technisierung und die Selbstüberforderung auch von einigen Ärzten, mit der sie weder sich noch den Patienten und Angehörigen einen Gefal- len tun. Was meine Eltern am meisten er- schüttert hat, war, wenn sie als Unmün- dige und damit respektlos behandelt wurden. BUCH-TIPPS Familien und Demenz Sarah Straub: Wie meine Großmutter ihr ICH verlor. Demenz - Hilfreiches und Wissenswertes für ‚Angehörige. Kösel, 256 Seiten, 18 Euro Pflege und Vergangenheit Sebastian Schoepp: Seht zu, wie ihr zurechtkommt. Was die Kriegsgenera- tion in uns hinterlässt. Westend, 320 Seiten, 14 Euro 7