Aktueller Prospekt Kaufland - Gültig von 25.02.2022 bis 15.05.2022 - von 24.02 bis 15.05.2022

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45 Seit 50 Jahren setzt sich Michael Reynolds für nachhaltiges Bauen und Wohnen ein. Dafür hat er einen eigenen Begriff etabliert: Biotecture, abgeleitet vom englischen Wort architecture. Sein Ziel ist es, Wohnräume zu schaffen, die ein Leben im Einklang mit der Natur ermöglichen. M an kann sie auf Satellitenaufnahmen und Luftbildern deutlich erkennen. Wie kleine Maulwurfshügel ragen sie aus der kargen Wüstenlandschaft New Mexicos heraus. 100 sind es hier, mehr als 1.000 auf der ganzen Welt. Die Rede ist von den sogenannten Earthships (auf Deutsch Erdschiffe), gebaut aus lokal verfügbaren Materialien und aus Müll. Dinge, die sonst Jahre zum Verrotten bräuchten, werden hier zu wertvollen Baumaterialien. Die Funktionsweise der Earthships klingt wie eine Zukunftsvision: Sie heizen und produzieren selbst Strom, ganz ohne fossile Brennstoffe. Wasser wird durch Regen und Schneeschmelze gewonnen und durch das integrierte Abwassersystem aufbereitet und geklärt. In ihnen können zudem Lebensmittel angebaut werden und auch die Müllentsorgung ist integriert. Was futuristisch klingt, ist schon seit über 50 Jahren Realität. Die Idee dazu hatte der Amerikaner Michael Reynolds. Bereits Anfang der 1970er Jahre hatte er ein Haus aus Blechdosen gebaut, um damit auf die zunehmende Müllproblematik aufmerksam zu machen. Seitdem hat er sein Konzept immer weiterentwickelt. Sein Ziel: eine Unterkunft zu erschaffen, die ein unabhängiges Leben im Einklang mit der Natur ermöglicht. Denn, und das ist auch einer der wichtigsten Punkte für Michael, die Ressourcen unserer Welt sind erschöpflich. „Letzten Winter hatte ich mal wieder so einen AhaMoment. Wir hatten hier im mittleren Westen ein paar heftige Eisstürme. Ich sah im Fernsehen Bilder von Menschen, die in ihre Autos steigen und dort die Heizung aufdrehen mussten, weil in ihren Häusern der Strom ausgefallen und es dadurch eiskalt war. Mit diesen Autos sind sie dann zum Supermarkt gefahren und mussten wegen Corona in langen Schlangen in der Kälte stehen. Und ich? Ich lief barfuß durch mein immer 21 Grad warmes Earthship und erntete Tomaten. Mein Earthship ist dafür da, sich um mich zu kümmern“, erzählt er. Das Grundgerüst der Earthships ist dabei immer dasselbe. Aufbauend auf diesem, kann man dann sein Earthship so gestalten, wie man möchte: rund, länglich oder mit kleinen Türmchen. Es muss nur die oben genannten Funktionen vorweisen. Theoretisch könnte ein Earthship von nur zwei Leuten gebaut werden. Michael hat dafür extra die Earthship Acadamy ins Leben gerufen, in der man genau das lernen kann. Mit kleinen physikalischen und technischen Veränderungen lassen sie sich dabei an die jeweiligen klimatischen Verhältnisse vor Ort anpassen.