Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.02 bis 29.02.2024

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GESELLSCHAFT / Aha-Effekt S chreiben ist wie ein Geburtsvorgang. Es beglückt, wenn die Worte fließen, ist aber auch mit heftigen Wehen verbunden, um die Sätze ans Licht der Welt zu bringen. Wer von Berufs wegen textet, wie Buchautoren oder Journalisten, kennt das Phänomen, um jeden Satz zu ringen. Über dem Papier oder vor dem Computer brütet man vor sich hin: Wie sag ich’s dem Leser kurz, knackig und unterhaltsam, dabei mit Tiefgang und informativ? Wie geht es weiter, wenn der Textfluss ins Stocken geraten ist? Während meiner Ausbildung bei einer großen bayerischen Tageszeitung gab mir mein damaliger Chef einen Rat, den ich bis heute beherzige, wenn der Groschen nicht fallen will: „Gehen Sie doch einfach mal aufs Klo!“ Tatsächlich kann der Gang zu den Waschräumen erstaunlich hilfreich sein. Auf dem Rückweg zum Schreibtisch, wenn ich ganz bewusst entspannt vor mich hinschlendere, geschieht gar nicht so selten etwas, was mancher als Eingebung bezeichnet: Ein weiterführender Satz, ein Gedanke, der noch fehlte, um den Artikel abzurunden, die Idee für eine weitere Recherche 18 GEDANKENFLUG Gute Ideen brauchen Inspiration, Freiraum und Kreativität, damit sich störrische Denkknäuel auflösen können stellen sich plötzlich ein. Heureka! Das ist Altgriechisch und heißt übersetzt: Ich hab’s gefunden! S o a lt ist der Heureka-Momen t Der Mann, dem das Urheberrecht auf diesen Ausruf zugesprochen wird, hieß Archimedes und lebte vor fast 2.300 Jahren in Syrakus auf Sizilien. Auch er hatte ein Rätsel zu lösen und kam durch reines Grübeln nicht weiter. Im Auftrag von König Hieron II. sollte er herausfinden, ob dessen Krone wirklich aus purem Gold sei. Der Mathematiker hatte bereits errechnet, dass die Dichte von Gold 19,3-mal höher war als die von Wasser. Aber wie sollte er das Volumen der kompliziert gearbeiteten Krone ermitteln? Er drehte das Problem hin und her, ohne zu einer Lösung zu kommen. Die fand er plötzlich und unerwartet, als er ein Bad nahm: Archimedes fiel auf, dass er genau die Menge Wasser verdrängte, die seinem Körper entsprach. Zu Hause legte er die Krone ins Wasser und maß, wieviel Flüssigkeit überlief. So konnte er nun ihre Dichte berechnen. Am Ende stellte sich