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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.03 bis 31.03.2024
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LEBEN / Selbstoptimierung DER PERFEKTE KÖRPER Schönheitsoperationen sind gesellschaftsfähig geworden. Deutschland liegt weltweit auf Platz sieben der Länder mit den meisten Eingriffen Mitmenschen. Nie zuvor waren wir uns dank Sozialer Medien vermeintlich so nah, können andere und ihr (ebenso vermeintlich) perfektes Leben mitverfolgen. Auch Lisa Pfeiffer genießt ihre Erfolge nicht allein für sich, sondern postet sie regelmäßig auf Instagram & Co. Und genau hier zeigen sich jene Fragen, die hinter der Selbstoptimierung lauern: Wann führt sie zur eigenen Befriedigung – und wann zum Zwang? Was ist noch eigene Motivation, um z. B. effizienter zu arbeiten – was resultiert dagegen aus Druck von außen? Und vor allem: Wann ist man eigentlich gut genug? Dass sich Selbstoptimierung mitnichten nur aufs Leben bezieht, beweist Japan mit der Disziplin des „Shu-katsu“. Gemeint ist damit, das eigene Ableben optimal zu organisieren – vom Saubermachen der Wohnung bis zur Bestellung des Grabes – um niemandem zur Last zu fallen. Selbstredend gibt es Messen, Seminare und Bücher, die „korrektes“ Sterben lehren. Auch dieses Beispiel zeigt, dass die sicheren Gewinner der Selbstoptimierung ganze Wirtschaftszweige sind – zum Beispiel der Bereich Tder E X Schönheitsoperationen: Inzwischen gehört Deutschland zu den Top Ten mit den meisten ästhetisch-plastischen Eingriffen weltweit, so die International Society of Aesthetic Plastic Surgery. „ Metaph ysisc h obdac hlos“ T M a x M u s t e Die Sehnsucht nach Selbstoptimierung – sie könnte auch in der aktuellen Weltlage begründet sein, schlussfolgert Philosoph Krisha Kops: „In einer Zeit des Klimawandels, der Pandemie und der Kriege fehlt es an Seinsstrukturen, an denen wir uns orientieren können und die uns Sicherheit geben. Früher fanden Menschen sie beispielsweise im Glauben oder in der Naturverbundenheit.“ Und heute? „In der Philosophie wird es ‚metaphysische Obdachlosigkeit‘ genannt, wenn man in dieser Welt nicht mehr richtig verortet ist“, so Kops. Darauf reagiere jeder Mensch anders: Der eine spüre Verzweiflung, andere würden aktiv, dritte wiederum zögen sich zurück und fokussierten sich auf sich selbst – die rBasis jeder Selbstoptimierung. Auch die 21