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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.03 bis 31.03.2024
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I n e s T E X T E in Ziehen und Stechen: Fast acht Jahre war der Schmerz in meinem Rücken ein Dauergast. Meist nervte er nur, manchmal aber fuhr er wie ein Messer in mich hinein. Unberechenbar. Warum? Diverse Orthopäden, Heilpraktiker, ein Neurologe hatten dazu nur vage Meinungen. Ähnlich wie mir ergeht es vielen Menschen mit „Rücken“: Meist kann keine eindeutige Diagnose gestellt werden, etwa ein Bandscheibenvorfall. Handelt es sich ebenfalls nicht um Folge- oder Begleiterscheinungen von Krankheiten wie zum Beispiel Rheuma, klassifizieren Ärzte die Schmerzen als „unspezifisch“. Dies gilt laut Techniker Krankenkasse für rund 85 Prozent aller Rückenschmerzpatienten – die sich nicht selten auf eine Odyssee durch zahlreiche Praxen und/oder Kliniken begeben. H e n n e n b e r g GESUNDHEIT / Rückenschmerzen Haupt ur sac he: B ewegungsmangel Doch weder eine falsche noch eine Überbelastung gilt bei Fachleuten heute als Hauptursache für Rückenschmerzen. Vielmehr ist es Unterbelastung, also Bewegungsmangel. Sitzen ist das neue Rauchen, heißt es. „Nicht etwa Gerüstbauer, die täglich mehrere 100 Kilo Gewicht bewegen, suchen bei uns Hilfe. Die meisten sind Schreibtischpatienten“, bestätigt Laß. Unser Organismus braucht Bewegung. Unser Rücken, das Konstrukt aus Wirbelknochen und Bandscheiben, fiele in sich zusammen, würde es nicht durch Bänder und Muskeln stabilisiert, die trainiert werden wollen, um nicht schlapp zu machen. Apropos Bandscheiben: Die Puffer zwischen den Wirbelkörpern werden nicht über Blutbahnen mit Nährstoffen und Wasser versorgt, sondern indem sie diese bei Bewegung wie ein Schwamm aus ihrer Umgebung aufsaugen. Bewegungsmangel ist für Bandscheiben Mangelernährung! D i a g n o s e „u n s p e zif is ch“ Das weiß auch Uwe Laß, seit 35 Jahren Physiotherapeut. In seiner Praxis in Hamburg behandelt er viele Rückenschmerzpatienten. Und es werden immer mehr. Laut Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) war 2021 nahezu jeder Dritte in Deutschland von ärztlich dokumentierten Rückenschmerzen betroffen. Eine Volkskrankheit, verantwortlich für hohe volkswirtschaftliche Kosten: Die sind aufgrund von Rückenschmerzen höher als bei Diabetes, Schlaganfällen oder Depressionen (Quelle: WIdO). Rückenschmerzbetroffene laufen Gefahr, in eine Schmerzspirale zu geraten. Ursachen verketten sich, sind nicht mehr auseinanderzuhalten. Zu physischen Auslösern kommen psychische. Studien belegen, dass sich chronische Rückenschmerzen und Depressionen sogar gegenseitig bedingen können. Unspezifische Rückenschmerzen äußern sich etwa durch Verspannungen, Verkürzungen von Muskeln, Sehnen, Bändern. Ein Gefühl, als würde die Wirbelsäule durchbrechen – auch das kennen Betroffene. Uwe Laß beruhigt: „Die Wirbelsäule ist zwar eine filigrane, aber sehr robuste Konstruktion.“ In der Rückenschule etwa wird vermittelt, dass man sie theoretisch mit dem Gewicht eines mittelgroßen Pkw belasten könnte, ohne dass sie Schaden nimmt. Selbst bei einer sogenannten Blockierung oder Ausrenkung ist kein Wirbel aus seiner natürlichen Position geschoben. „Wäre das der Fall, wäre man querschnittsgelähmt“, so Laß. Experten glauben heute, dass durch eine dauerhafte Fehlbelastung oder ruckartige Bewegung innerhalb einer Gelenkkapsel ein Unterdruck entstehen kann, der zum Schmerzreiz führt. „Ein erfahrener Physiotherapeut oder Chiropraktiker kann den Unterdruck manipulieren und lösen. Damit hat man wieder mehr Spiel in diesem Segment“, erklärt Laß. HALTUNG, BIT TE! Do it yourself: Wer unter „Rücken“ leidet, kann selbst einiges dagegen tun 59