Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.04 bis 30.04.2024

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Fotos: Andreas Endermann M aria Rasmussen hatte schon während ihres Berufslebens gerne Kontakt zu Menschen. Als Sozialarbeiterin und verantwortliche Mitarbeiterin im städtischen Kulturamt ist die heute 69-Jährige geübt darin, auf andere zuzugehen. Im Ruhestand war für sie schnell klar, sich bei MENTOR – Die Leselernhelfer zu engagieren und einmal pro Woche mit einem Kind gemeinsam zu lesen. „Das Konzept hat mich sofort überzeugt“, sagt Maria Rasmussen. An der Gemeinschaftshauptschule Hürth-Kendenich trifft sie sich regelmäßig mit Salin (16) zur Lesestunde – seit Salin vor vier Jahren nach Deutschland gekommen ist. Das Mädchen, das inzwischen die 9. Klasse besucht, stammt aus Syrien und sagt heute mit einem Lächeln: „Maria hat mir sehr geholfen, mein Lesen und auch das Sprechen zu verbessern. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich es ohne sie geschafft hätte, die Sprache zu lernen und in der Schule alles zu verstehen.“ Und Maria Rasmussen freut sich: „Die Lesestunden sind Begegnungen großer gegenseitiger Wertschätzung.“ Sie bekomme sehr viel zurück, etwa wenn Salin von ihrer Kultur in Syrien erzähle, von religiösen Festen und der Bedeutung von Familie. Maria, die ältere, Salin, die junge – sie sind ein echtes Dream-Team, das sich über das ehrenamtliche Angebot von MENTOR – Die Leselernhelfer e. V. gefunden hat. Insgesamt engagieren sich derzeit rund 13.000 Erwachsene für rund 16.600 Kinder im Alter zwischen sechs und 16 Jahren. ROSSMANN unterstützt das Projekt von Anfang an. Das MENTOR-Angebot geht auf die Initiative des Buchhändlers Otto Stender im Jahr 2003 in Hannover zurück. Der Idee zur individuellen Förderung nach dem 1:1-Prinzip folgten weitere Vereine, insgesamt sind es heute rund 123 bundesweit. Vor 15 Jahren wurde dann der Bundesverband MENTOR – Die Leselernhelfer e. V. in Köln gegründet. Prominente Unterstützer sind z. B. Sandra Maischberger und Armin Maiwald („Die Sendung mit der Maus“). Der Bedarf an Lesementoren GEMEINSAM VORANKOMMEN Mammadou und sein Mentor Ferdinand Drosse treffen sich regelmäßig in der Schulbücherei i Weitere Infos Welcher Verein in der Nähe bei einem Engagement infrage kommt, wie Weiterbildung und Unterstützung organisiert sind: Mehr zu MENTOR – Die Leselernhelfer finden Sie im Internet unter mentor-bundesverband.de sei größer denn je, heißt es bei den Verantwortlichen. Inzwischen könne jedes vierte Kind in der vierten Grundschulklasse nicht mehr ausreichend lesen (IGLU 2021). Dabei sei Lesen, das Erfassen von Texten und Bildern als Grundlage allen Lernens so wichtig. Wer mitmachen möchte – es ist ganz einfach: Lesementoren sollten Motivation und Zeit aufbringen, um Kinder mit Geduld und Humor für das Lesen zu begeistern, mindestens ein Jahr lang, einmal wöchentlich. Die Treffen erfolgen ausschließlich in Kooperation mit Schulen. Und wenn man mal verhindert ist? Kein Problem, aber eine grundsätzliche Verlässlichkeit sollte gegeben sein. Statt in Präsenz können die Treffen auch mal online stattfinden. Apropos: Neben Büchern werden in den gemeinsamen Lesestunden auch Apps und Kinder-Webseiten für Inhalte angeboten. So mag zum Beispiel der zehnjährige Mammadou von der Erich-Kästner-Grundschule Bliesheim in Erftstadt (NRW) besonders die Wörter-Puzzle auf dem Tablet. Sein Mentor Ferdinand Drosse (71), ein ehemaliger IT-Experte, sagt: „Die Kinder sind von den digitalen Angeboten begeistert.“ Das Spielerische am Tablet und das Hineinvertiefen in ein Buch ließen sich gut kombinieren. In seiner Familie habe das Vorlesen schon immer eine große Rolle gespielt – erst bei seinen Kindern, dann bei seinen Enkeln und nun in der Generation des MENTOR-Nachwuchses. 25