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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.04 bis 30.04.2024

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GESELLSCHAFT / Interview geisteswissenschaftliches Studium absolviert. Als meine Kolleginnen in sexy jugendlichen Rollen besetzt wurden, war ich noch lange nicht beim Fernsehen. Und jetzt erfahre ich eine unglaubliche Würdigung und Anerkennung für meine Arbeit und mein Engagement. Ich bin wirklich im Reinen mit mir, das ist vielleicht sogar das Schönste an dieser Lebensphase. Vor allem zeigt dieser Erfolg auch anderen Frauen, dass es möglich ist, im Alter noch mal aufzudrehen – und aufzublühen. Vamp, Oma, Präsidentengattin – Ihr Repertoire umfasst viele Rollen. Was muss ein Charakter haben, damit es Sie reizt, ihn darzustellen? Maren Kroymann: Ich liebe es Rollen zu spielen, die ganz anders als mein Image sind. Wie ist denn Ihr Image? M. K.: (lacht) Links-grün-versifft, feministisch, vegetarisch, lesbisch und auch noch postklimakteriell. Aber im Ernst. Wenn ich eine Rolle übernehme, dann möchte ich, dass die Leute daran anknüpfen und irgendetwas darin aus dem Leben wiedererkennen können. Ich finde es herrlich, Frauen zu spielen, die so ganz anders sind als ich. Zum Beispiel bei dem TV-Film „Mona & Marie“ mit meiner wunderbaren Kollegin Ulrike Kriener. Da spiele ich die reiche Tussi Mona aus Düsseldorf, die sich über ihren Gatten definiert. Diese Verwandlungsmöglichkeiten sind es auch, weshalb ich so viel Freude an meiner Sendung „Kroymann“ in der ARD habe. Da schlüpfe ich immer in so viele unterschiedliche Rollen. Und wenn in jeder Sendung ein Sketch dabei ist, der in den Sozialen Medien ein oder manchmal sogar zwei Millionen Mal angeklickt wird, dann ist das ein Riesenerfolg und freut mich total. Dort sind ja dann viele junge Leute dabei, die gar nicht mehr analog schauen und vermutlich nicht mal wissen, dass es da diese Alte kurz vor Mitternacht im Fernsehen mit ihrer Sendung gibt. Sie haben mal gesagt, dass Ihre Karriere antizyklisch verläuft. Besser spät als nie ... M. K.: Ich bin jetzt in einer der fruchtbarsten und erfolgreichsten Phasen meines Lebens – und das mit fast 75. Das ist doch eher ungewöhnlich. Viele Kollegen haben ihre Hochphase in jüngeren Jahren. Bei mir ging es ab 60 noch einmal richtig aufwärts. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich spät anfing in diesem Beruf, ich habe vorher ein 36 i Maren Kroymann Geboren und aufgewachsen in Tübingen, legte sie das Erste Staatsexamen fürs Lehramt ab. Nebenbei sammelte sie bereits Bühnenerfahrung. Ab 1982 spielte Kroymann bundesweit ihr erstes Kabarettprogramm: „Auf Du und Du mit dem Stöckelschuh“. Größere Bekanntheit erreichte sie dank der T V-Serie „Oh Gott, Herr Pfarrer“. Mit „Nachtschwester Kroymann“ bekam sie als erste Frau eine eigene Satireshow im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Seit 2017 läuft die SketchComedy „Kroymann“ in der ARD. Außerdem tourt sie mit ihrem musikalischen Bühnenprogramm „In My Sixties“. Das künstlerische Werk der 74-Jährigen wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Maren Kroymann lebt offen homosexuell und engagiert sich unter anderem in der LGBTQIA+-Community. Sie wohnt in Berlin. Gibt es trotz Ihrer Vielseitigkeit ein Genre, in dem Sie sich besonders zu Hause fühlen? M. K.: Ich plädiere für das Recht auf Mehrfachbegabung. Ich möchte mich nicht entscheiden müssen. Ihre Arbeit ist mit unzähligen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem dem Deutschen Fernsehpreis, dem Grimme-Preis und dem Deutschen Comedypreis. In den Laudationes werden immer wieder Ihre Haltung und Ihr Engagement gelobt. Für welche Themen brennen Sie? M. K.: Ich bin rundum politisch interessiert. Ich erlebe Dinge, ich lese, ich begegne Menschen und möchte bei allem, was ich tue, Stellung beziehen. Ich mache mir Gedanken über die Umwelt, wie wir den nachfolgenden Generationen noch eine gute Welt hinterlassen können, wie Tiere gehalten werden, wie wir uns in Zukunft ernähren. Große Sorgen macht mir zurzeit der Rechtsruck in unserem Land. Deshalb habe ich auch bei der großen Demonstration in Berlin mitgemacht. Am meisten Aufsehen erregen Sie aber mit Ihrem Engagement für Emanzipation. Sie sind bekannt dafür, Klischees über stereotype Frauenbilder aufzubrechen. M. K.: Dass ich mich für Frauen einsetze, zieht sich durch mein ganzes Leben. Als ich 1987 beim Fernsehen anfing, war das Frauen-