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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.05 bis 31.08.2023
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KOLUMNE die Zehen zu hieven, verlor er die Nerven. Und zwar so richtig! „Alles gut!“ – Mit sanfter Gewalt verhalf ich Pelle in die Schuhe, deren Klettverschluss er – ZACK – wieder aufriss. Trom- SCHUHLELUJA! Unsere Autorin jubelt: Ihr Sohn hat ihre Schuhleidenschaft geerbt. Leider möchte er sein liebstes Paar nun nicht mehr hergeben. ILLUSTRATION | Simona Campisi M eine Augen. Meine Haare. Deine Ohren. Dein Lachen! – Als Eltern haben wir großes Vergnügen daran, unsere Spuren im Kind wiederzuentdecken. Besonders spannend: Mit jedem Meilenstein treten neue Parallelen hervor. Der Schuh fällt nicht weit ... So ist längst geklärt, dass Pelle optisch zwar eher nach mir kommt, in Sachen Mut aber von Papas Genmasse profitiert. Auch die Leidenschaft fürs Staubsaugen verorte ich beim Mann, ebenso die diebische Freude über Schokofunde im Kühlschrank. Nun tut sich wieder eine Parallele zu mir auf: Seit er ein erstes eigenes Paar – gefütterte, braune Stiefelchen – besitzt, interessiert sich Pelle für Schuhe. „In der Kita hat er gestern Glitzerschuhe stibitzt“, erfuhren wir im Elterngespräch und schmunzelten, als er kurz darauf mit meinen 18 Nummern zu großen Birkenstocks zum Spiegel schlich. Beflügelt kaufte ich ihm Sneaker in der nächsten Größe (die sich durch riesigen Appetit eh ankündigte). Ich würde ihm eine Freude machen. Und mir gleich mit ... Alle Schuhe im Schrank? Am Dienstag nach Ostern – einer dieser Tage, die mit nicht kickendem Koffein und Platzregen begannen – präsentierte ich Pelle seine neuen Schuhe, nach denen er gleich griff. Selbermachen steht gerade hoch im Kurs. Also hielt ich mich vorfreudig zurück. Doch nach zig Fehlversuchen, den Sneaker über babywelt 17 melnde Füße. Geschrei! Dann der Griff zu den lieb gewonnenen Stiefeln: „DIES! SCHUH!“ „Aber dies auch“, blieb ich hartnäckig. „NEIN!!“ „Moritz!“, flehte ich den Mann schließlich um Hilfe: „Er will bei 15 Grad die Stiefel anziehen, ich habe doch extra …“ In dem Moment ein Donnern aus dem Nebenraum. Unser Schuhschrank-Eigenkonstrukt, das an der Zimmertür bis zu 25 Paar meiner Sneaker beherbergt, fiel – KRAWUMMM – in sich zusammen. Mal wieder. Mein Mann konnte sich das Lachen kaum verkneifen: „Sei froh, dass dein Sohn genügsamer ist als du!“ Nun bleibt nur die Frage: Wer nimmt die sich anbahnenden Käsefüße auf seinen genetischen Deckel? Und ob unser Sohn wohl Papas Schadenfreude geerbt hat? Wenn er meinen Durchhaltewillen (bzw. mein aufbrausendes Temperament) hat, wird er den Sneakers morgen noch eine Chance geben – oder sich eben 25 Paar andere kaufen. JULIA VOGT (35) shoppt gern Schuhe – natürlich auch für Sohn Pelle (1).