Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.05 bis 31.08.2023

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GESUNDHEIT D er ist aber gut im Futter!“ „Wie zart eure Kleine doch ist!“ – Unbedachte Kommentare aus dem (meist ungefragten) Umfeld, die Eltern liegen. In 2-D, so wie im Heft eingezeichnet, kann man sich das schwer vorstellen – in 3-D würde man aber deutlich erkennen, dass es nur wenige Kinder sind, die massiv verunsichern können. Schnell kommt die Frage auf: Entwickelt sich unser Kind nicht normal? Ist es krank? Steuert es vielleicht sogar auf ein Übergewicht zu? Und: Müssten wir sein Gewicht häufiger als bislang kontrollieren? Kinder- und Jugendmediziner Dr. Dominik Ewald gibt Entwarnung: „Wer regelmäßig zu den U-Untersuchungen in die Kinderarztpraxis kommt, muss sich keine Sorgen machen. Hier behalten wir die Gewichts- und Längenentwicklung des Kindes gut im Blick. Zusätzliches regelmäßiges Wiegen ist nicht nötig – es sei denn, Eltern beobachten eine massive Gewichtsveränderung, die von der bisherigen Entwicklung des Kindes abweicht.“ in dieser Kurve nach oben oder unten abweichen oder diese sogar überschreiten.“ Und auch das, so der Kinderarzt, sei erst mal kein Grund zur Sorge: „Für uns Ärzte ist viel wichtiger: Wie kam das Kind dort hin? War es schon immer groß und schwer bzw. klein und leicht und lief immer schon parallel zur Kurve? Dann ist alles in Ordnung.“ Nur wenn Kinder sehr plötzlich ihre „Normkurve“ verließen, sei dies ein Grund, genauer hinzuschauen – um etwa eine Gedeihstörung auszuschließen. „Diese sind zwar nicht häufig, lassen sich anhand der Gewichtsentwicklung aber meist schnell erkennen“, erklärt Dr. Ewald. „Oft hängen Gedeihstörungen mit der Ernährung oder einem Schilddrüsenhormonmangel zusammen. Dieses wird zwar im Rahmen des NeugeborenenScreenings getestet. Es gibt aber auch Schilddrüsenfunktionsstörungen, die erst nach dem Screening-Zeitraum einsetzen. Als Kinderärzte wissen wir, wie wir diese frühzeitig erkennen: Eine Reihe verschiedener Einzelbeschwerden, die in typischer Konstellation vorkommen, nennen wir Syndrom – und es gibt eine Reihe an Syndromen, die mit Gedeihstörungen einhergehen.“ DR. DOMINIK A. EWALD arbeitet als Kinder- und Jugendmediziner in einer Gemeinschaftspraxis in Regensburg und Regenstauf. Außerdem ist er Landesvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Bayern e. V. Verdoppelt und verdreifacht Doch wie sieht die typische Gewichtsentwicklung im ersten Lebensjahr eigentlich aus? „Jedes Kind ist individuell und eine typische Gewichtsentwicklung gibt es insofern nicht“, sagt Dr. Ewald. „Trotzdem kann man sagen: Im Durchschnitt verdoppeln Kinder bis zum sechsten Lebensmonat ihr Geburtsgewicht. Bis zum ersten Geburtstag verdreifacht sich dieses sogar.“ Um die Gewichts- und Längenentwicklung eines Kindes über den gesamten Verlauf seiner frühen Kindheit beurteilen zu können, führen Kindermediziner Protokoll: im Gelben Heft. „Die Perzentilenkurve ist hier unser wichtigstes Werkzeug“, erklärt Dr. Ewald. „Die mittlere eingezeichnete Kurve ist die, bei der 50 Prozent der Kinder in der Gewichts- und Längenentwicklung „Selbst wenn ein Baby sehr speckig ist, sagt das gar nichts über sein Erwachsenengewicht aus.” Dr. Dominik A. Ewald babywelt 43