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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.07 bis 31.07.2021
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Im Spiel tauchen wir ab in eine Welt, weit LEBEN / SPIELEN weg von der Realität. Es schenkt uns eine Auszeit, in der wir es uns gutgehen lassen er wird ja wohl nicht so dreist sein und D* weiter aufrücken..? Etwas res- pektvoller Abstand ist doch ein Muss. Ein mahnender Blick trifft den Hintermann, doch der zeigt sich völlig unbeeindruckt: Klack. Klack. Klack. Drei energische Schritte. Jetzt ist er wirklich bedrohlich nahe. Grinst dabei sogar herausfordernd. Nun heißt es Ner- ven bewahren. Der Würfel tanzt in der hohlen Hand, gleitet auf den Tisch, überschlägt sich ein paarmal, bleibt schließlich liegen. Er- leichtertes Ausatmen: Vier Augen zeigen nach oben. Das reicht für einen Fluchtversuch. „Mensch ärgere dich nicht!“ — diesen Klassi- ker unter den Brettspielen kennen fast alle. Momentan wird der markante rote Karton oder gleich die ganze Spielesammlung so oft aus dem Schrank geholt wie selten. Auch Kar- ten-, Computer- oder Würfelspiele kommen häufig zum Einsatz bei Familien, Paaren und Singles. Schon vor der Corona-Pandemie wur- den in jedem vierten Haushalt mehrmals in der Woche Skat&Co. gespielt. Vom Kind bis zum Erwachsenen daddelte jeder zweite zu- mindest gelegentlich am Bildschirm. In Zeiten geschlossener Kinos, Konzertsäle und Knei- pen entpuppt sich Spielen - ob gemeinsam oder alleine - mehr denn je als idealer Kultur- ersatz in den eigenen vier Wänden. Wägen wir ab, welche Karte als Nächste auf den Tisch kommt, oder setzen konzentriert ein weiteres Klötzchen auf den „Jenga“-Turm, ver- gessen wir die Welt um uns herum. „Im Spiel können wir entspannen und Stress abbauen“, bestätigt der Psychologe Dr. Benjamin Strobel. „Wir tauchen dabei ab in eine andere Wirklich- 14 ventaur JUL|_21 Wer spielt mit? Spielefans sind online zum Beispiel hier zu finden: boardgamearena.com Rund 300 Spiele und rund fünf Millionen Aktive weltweit tabletopia.com 1.500 Angebote, etwa 1,5 Millionen Fans weltweit brettspielwelt.de deutsche Platt- form mit etwa 100 Spielen und einer Million Aktiven keit, weit weg von echten Problemen“, ergänzt Spieleforscher Prof. Jens Junge. „Es ist eine Zeit nur für uns, eine Zeit, in der wir es uns gutgehen lassen.“ Solche Auszeiten von der Realität können alle Menschen gebrauchen. In diesen Monaten ganz besonders. Kein Wunder also, dass die Nachfrage im Handel enorm ist. Hersteller wie Ravens- burger oder Schmidt haben ihre Produktion während der Pandemie deutlich gesteigert. Der Verkauf von Kinderspielen nahm im Jah- resverlauf 2020 um 13 Prozent zu, wie der Verband der Spieleverlage bekannt gab, bei Spielen für Erwachsene kletterte der Absatz sogar um 30 Prozent. Neben altbewährten Brettspielklassikern waren bei ihnen vor al- lem komplizierte Puzzles mit 1.000 und mehr Teilen heiß begehrt. Hier stieg der Umsatz um mehr als 60 Prozent, sie entpuppten sich als Verkaufsschlager. In den Geschäften war das Geduldsspiel phasenweise gar vergriffen. Rituale wie der wöchentliche Spiele- abend oder die feste Skatrunde geben uns Sicherheit, vermitteln Geborgenheit. „Der gemeinsame Abend bedeutet für uns ‚Die Welt ist in Ordnung, ich bin Teil einer Gemein- schaft‘“, so Junge. Spielen ist ohne Frage eine schöne Art, sich die Zeit zu vertreiben. „Zeit- verschwendung ist es nie“, sagt Junge. Viel- mehr ist es ganz wesentlich für die Entwick- lung des Menschen. Von Geburt an sei der ein Homo ludens (lat. für „spielender Mensch“). Vieles von dem, was wir fürs (Über-)Leben wissen müssen, lernen wir spielerisch. » Si bringen Menschen zusammen,