Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.07 bis 31.07.2021

STAUNEN / INTERVIEW N Spieler gibt. Schon davor gab es den Trend zu Exit- und Escape-Games, bei denen mehrere Leute Rätsel lö- sen. Oft ist die Kiste mit einer klei- nen Geschichte, die dafür gekauft wird, sogar am Ende kaputt. Er- staunlich - aber es ist beliebt. Wie hat Corona Ihr eigenes Spiel- verhalten verändert? A.W.: Meine Testrunden für Kin- derspiele fanden unter Pandemie- bedingungen nicht in Kindergärten statt, sondern online, sehr selten mit Kindern aus einer Familie im Freien oder mit Kindern, die sich so- wieso sehen. Ich spiele jetzt auch oft mit Freunden digital. Geeignet sind dafür zum Beispiel Spiele, bei de- nen man schnell etwas holen muss. Auch mein Lieblingsspiel klappt als digitale Version: „A fake artist goes to New York“. Das ist eine schöne Mischung aus Zeichnen und Deduk- tion (Lösung durch logische Schluss- folgerungen, Anm. der Red.), dabei muss man gar nicht zeichnen kön- nen. Einer in der Runde weiß nicht, was gezeichnet werden soll und muss von den anderen entlarvt wer- den. In Videokonferenz-Systemen mit White-Board-Funktion klappt das perfekt. Das klingt schnell verständlich. Komplizierte Regeln sind unbeliebt. Können Sie das nachvollziehen? A.W.: Anleitungen sind ein riesi- ges Thema! Bei einer Testrunde von „Tier auf Tier“ hat sich mal ein Vater — Akademiker aus dem Kulturbe- reich - über die seiner Meinung nach 30 ecentaur JUL|_21 KNALLER Das Zeichen- und Ratespiel „A fake artist goes to New York“ ist empfoh- len für Mitspieler ab acht Jahren. „Mensch ärgere dich nicht!“ gibt es auch als Bestandteil vieler Spielesamm- lungen unmöglichen Spielregeln beschwert. Das Spiel war ab vier Jahre... Könnte man Spielanleitungen nicht verständlicher mitliefern, vielleicht per App? A.W.: Tatsächlich bieten viele Verlage bereits Erklärvideos, Kos- mos hat eine Erklär-App. Vieles fin- det man auf YouTube oder auf den Verlagsseiten. Ich spiele selbst ger- ne drauflos und verstehe mich als Regisseurin: Als Autorin schreibe ich das Drehbuch - die Spieler sind die Schauspieler und machen die Regeln zu einem lebendigen Mitein- ander. Es wird jedes Mal etwas an- deres daraus. Wie wichtig ist der Titel, und welche Themen kommen gut an? A.W.: Titel und Thema gehö- ren in der Regel zusammen und hängen von der Zielgruppe ab. Rei- ne Erwachsenenspiele sind oft im Mittelalter angesiedelt, bei Kindern ist alles beliebt, was sich um Tiere, Fressen oder Wettlaufen dreht. Ein Beispiel, das nicht mit einem >