Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.08 bis 31.08.2021

Werden alleinerziehende Väter und Mütter gleichberechtigt behandelt? Neun von zehn Alleinerziehenden sind weiblich. Deshalb treffen sie strukturelle Probleme härter. Die VERANTWORTUNG Die Kinder versorgen, mit allem, was sie zum Leben und Großwerden brauchen. Für Alleinerziehende ist das sich ständig alleine um alles Kümmern ein herausfordernder Teil ihres Alltags. noch lange weiterführen. Noch mal in Kurzform: Alleinerziehende sollten als Familienform immer mitgedacht und die Gesellschaft für unsere Herausforderungen sensibilisiert werden. Das fängt bei der Familienkarte für den Zoo an und hört bei einer gerechteren Besteuerung noch lange nicht auf. Was sind die größten Herausforderungen im Alltag Alleinerziehender? Alleinerziehende sind, wie jede andere Familienform auch, eine sehr heterogene Gruppe. Wir alle haben ganz unterschiedliche Biografien, Voraussetzungen, Wünsche und Träume. Aber sicherlich gibt es auch gemeinsame Nenner. Wir kennen die Herausforderungen und Stigmatisierungen und eben fast alle auch die strukturellen Probleme von Ein-Eltern-Familien. Wir erleben häufig Vorurteile und Benachteiligungen, etwa bei der Joboder Wohnungssuche. Ein großes gemeinsames Thema liegt im Bereich „Verantwortung“. Gibt es nur eine erwachsene Person in der Familie, trägt diese die Last für alles. Das ist oft eine Maximalherausforderung. Und aus meiner Sicht kann dies auch erst wirklich verstanden werden, wenn eine solche Situation eintritt. Der Satz: „Mein Mann arbeitet so viel, ich bin quasi auch alleinerziehend“ kann dann schon mal einem Schlag ins Gesicht gleichen. Denn: Nein, so fühlt sich das Alleinerziehendsein wirklich nicht an. Wenn etwa schon zwei Gehälter da sind, sieht die Welt gleich schon ganz anders aus. 14 babywelt ungleichen Ausgangslagen, die gesellschaftlich und auch im Laufe von Partnerschaften entstehen, sorgen dafür, dass es Frauen nach Trennungen mit Kindern oft schwer haben. Nach einer gleichberechtigten Elternschaft, die lange vor einer Trennung beginnen müsste und dann darüber hinaus andauern würde, könnte dies anders aussehen. Mit der vermeintlichen Gleichberechtigung erst nach einer Trennung zu beginnen, halte ich für einen Fehler. Ist ein Mann mittlerweile Vorstandsvorsitzender mit vielen beruflichen Privilegien und die Frau hat ihm jahrelang den „Rücken freigehalten“ und höchstens ein bisschen minigejobbt, ist eine Aufteilung der Kinder, wie sie etwa im Wechselmodell angedacht ist, oft eine ökonomische Katastrophe für die Frau, weil dann meist keine Unterhaltspflicht besteht. Frauen sollten das Szenario einer Trennung oder den Verlust des Partners immer mitdenken. Was rätst du denn sich trennenden Eltern? Versucht weiterhin als Eltern zu denken und nicht als getrenntes Paar. Wichtig ist, immer als Familie oder Ex-Familie individuelle Lösungen zu erarbeiten, mit denen alle Beteiligten gut leben können. Überprüft diese Lösung hin und wieder – manchmal bedarf es Anpassungen. Gleichberechtigung kann Spaß machen – und zwar beiden Geschlechtern!