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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.09 bis 30.09.2021

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s piepst, miaut und bellt in E. jedem zweiten Haus- halt hierzulande. Seit Jahren sind Hunde und Katzen die Spit- zenreiter unter den begehrtesten Heimtieren: Mehr als 15 Millionen Stubentiger schleichen durch die Wohnzimmer, beinahe elf Millio- nen Fellnasen zählen zur Familie. Auch Meerschweinchen, Reptilien, Fische, Vögel und Spinnen werden von Millionen Deutschen in ihrem Zuhause beherbergt. Mal sind sie Partnerersatz, mal Statussymbol, oft aber einfach: unsere Freunde. Die Sehnsucht nach einem at- menden Wesen, das Gesellschaft leistet, Trost spendet und auf Trab hält, ließ den Haustiermarkt im Zuge der Corona-Pandemie gerade- zu explodieren. Die Nachfrage bei Welpen und Katzenbabys wurde so groß, dass der Bedarf nicht mehr von seriösen Züchtern gedeckt wer- den konnte. Tierheime profitierten von dem Boom ebenso wie leider auch der illegale Welpenhandel. Aber warum sehnen wir uns so sehr nach einem tierischen Freund? Prof. Dr. Andrea Beetz von der IU Internationale Hochschule mit mehr als 20 verschiedenen Stand- orten forschte jahrelang zur kom- plexen Beziehung zwischen Mensch und Tier. Sie weiß, dass uns die Bio- philie, also die Liebe zum Leben- digen, bereits in die Wiege gelegt wurde: „Während der Evolution war es überlebenswichtig, mit Tieren zu kooperieren und ihnen gegenüber aufmerksam zu sein. Tiere haben uns geholfen, sie waren Nahrung, konnten aber natürlich auch zur Bedrohung werden.“ Seit Jahrtausenden gehen Men- schen Verbindungen mit Tieren ein — und nicht bloß, um sie zu verspei- sen oder als Kleidung zu tragen. Bei Haustieren greift der gleiche Impuls wie beim eigenen Nachwuchs: das Fürsorgesystem. Das Bedürfnis, sich um jemanden zu kümmern, liegt in unserer Natur. „Dieser Aspekt 18 centaur SEPTEMBER_21 LEBEN / TIERISCH GLÜCKLICH Wissenschaftliche Studien ergaben, dass schon die bloße Gegenwart von Hunden bei Menschen den Blutdruck senkt steht nicht bei allen Haltern im Vor- dergrund. Manche wünschen sich schlicht einen Kumpel, mit dem sie Joggen gehen können“, erklärt Prof. Beetz. „Aber viele möchten ein so- ziales Gegenüber, dem sie wichtig sind und um das sie sich sorgen können.“ Dieser fürsorgliche Drang tritt schon bei sehr kleinen Kindern auf, Erwachsenen geht es nicht an- ders. „Nicht umsonst gibt es in Zoos überall Warnschilder: Bitte nicht füttern! Menschen umsorgen ger- ne andere Lebewesen — Füttern ist der einfachste Weg. Das sieht man auch an den vielen übergewichtigen Heimtieren“, bringt es die Psycho- login auf den Punkt. Ein Keks zwi- schendurch gibt uns die simple Be- friedigung: Ich habe dem Tier etwas Gutes getan - prompt springt unser inneres Belohnungssystem an. WILLST DU MIT MIR (GASSI) GEHEN? Denn selbstlos ist unsere Fürsorge nicht. Wir profitieren, wenn auch unterbewusst, sowohl physisch und psychisch als auch sozial von der speziesübergreifenden Freund- schaft. Haustiere helfen uns, Ein- samkeit und Isolation zu überwin- den sowie neue Freundschaften zu knüpfen. So haben wir beispiels- weise im Park meist keine Proble- me, einen Hund zu bewundern und anzusprechen. Bei einer fremden Person sieht das schon anders aus. Über den Vierbeiner jedoch kommt man unkompliziert mit dem ande- ren Ende der Leine ins Gespräch. Laut Analyse des Dating-Portals ElitePartner sollen Labrador und Golden Retriever die Flirtchancen sogar immens verbessern. Unsere tierischen Freunde be- reichern zudem unsere Gesundheit. So ist es wissenschaftlich bewiesen, dass die bloße Gegenwart von Hun- den bei Menschen den Blutdruck senkt. Halter von Pudel und Co. leben allein schon deshalb ge- sünder, da sie häufiger an der »