Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.09 bis 30.09.2021

Peterle war grau-weiß-schwarz ge- tigert. Angeblich bringen blaue und graue Katzen Liebe und Frieden ins Haus. Ist das passiert? H.K.: Diese Vorurteile — positiver Art - habe ich im Rahmen der Recher- che herausgefunden. Ich bin diesbe- züglich eigentlich sehr skeptisch, aber ich glaube, es stimmt! (Lacht) Welche Katzen-Weisheit hat sich noch für Sie bestätigt? H.K.: Jedenfalls nicht die, dass eine schwarze Katze, die von links nach rechts über die Straße läuft, Unglück bringt. Ich bin überzeugt, dass das nur Unglück bringt, wenn man eine Maus ist. Was aber durchaus stimmt: Wenn eine Katze sich einrollt - auch wenn die Fußbodenheizung eingeschaltet ist -, wird es ein kalter Winter. Im Buch attestiert Ihre (fiktive) Freun- din Gudrun Ihrer Katze telepathische Kräfte. Was halten Sie davon? H.K.: Ich bin zwar offen und immer neugierig, aber das ist höchstwahr- scheinlich dummes Zeug. Wobei ich nicht ausschließen will, dass Katzen telepathische Fähigkeiten haben, die sich unsereins nicht erklären kann. Aber ich kann es zumindest nicht — mir ist es nicht gegeben. Sie waren bis zum Alter von 33 rund 20 Jahre katzenlos. Was war der endgültige Auslöser, wiedereine Katze ins eigene Leben zu integrieren? H.Ks: Ich habe die Anwesenheit ei- nes Tieres und die damit einhergehen- de Erweiterung des Horizonts vermisst. Ohne Katze fühle ich mich amputiert. Das Leben ist einfach schöner. Das wird sicherlich jeder Tierhalter bestä- tigen können. Außerdem ist es wis- senschaftlich bewiesen: Egal ob Pferd, Katze oder Vogel - ein Tier steigert die eigene soziale Intelligenz, weil man immer gefordert ist. Wie funktionieren Showbiz und Tier? H.K.: Das lässt sich mit einer Katze gut arrangieren. Ich produziere viel in Köln und wohne auch in unmittelbarer Nähe. 32 eentaur SEPTEMBER_2I STAUNEN / INTERVIEW „Ohne Katze fühle ich mich amputiert. Das Leben ist einfach schöner“ Hilft die große Selbstständigkeit von Katzen dabei? H.K.: Absolut. Eine Katze kann wunderbar allein in der Wohnung sein - sogar mal den ganzen Tag. Das sollte aber nicht zur Regelmäßigkeit werden. „Pfoten vom Tisch!“ oder „Runter vom Bett!“ sagt der Mensch und lässt sich vom schnurrenden Begleiter schnell vom Gegenteil überzeugen. Sind Sie als Katzenliebhaber auch so herrlich inkonsequent? H.K.: Jab Ich glaube, alle Tierhal- ter sind inkonsequent. Man nimmt sich zwar vor,dass die Katze oder der Hund auf gar keinen Fall ins Bett darf. Am Ende wird man dann doch weich- geklopft. Aber das hat ja schließlich positive Effekte für uns Menschen: Das Schnurren der Katze ist nachweislich heilsam. Die Frequenz, in der eine Kat- ze schnurrt, kann zum Beispiel wohl- tuend bei Prellungen, Herzschwäche oder Psychosen wirken. Man kann sagen: Die Katze ist Medizin im Bett. Inwieweit sind unsere Stubentiger auch nur Menschen? H.K.: Jede Katze ist auch mal ein Mensch. Jede Katze hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. Denn sie be- sitzen individuelle Persönlichkeiten — jede ist anders. Im Übrigen kann man sie auch an der Stimme erkennen. Ich kann beispielsweise das Miau meiner Kitty von anderen unterscheiden. Ähneln Sie eher Kater Spock - hart- näckig und engagiert - oder Samson - bequem und cool? H.K.: Ich befürchte, je älter ich wer- de, desto mehr ähnele ich Samson. Sie schreiben, fast jeder zweite Kat- zenbesitzer habe ein Bild seiner Katze im Portemonnaie. Es gibt Katzen mit eigenen Profilen in sozialen Medien. Kann Katzenliebe zu weit gehen? H.K.: Ja, man kann mit fast al- lem zu weit gehen. Aber ich finde das durchaus amüsant. Schauen Sie sich zum Beispiel nur Grumpy Cat an - eine Katze mit Millionen von Followern. Sie hat dieses pampige Gesicht. Das ist wirklich einmalig. >