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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.10.2025 bis 31.03.2026
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GESELLSCHAFT / Grenzen setzen Bossmann im Podcast „Create & Care“. Sie hat ein Buch zu dem Thema geschrieben („People Pleasing – Raus aus der Harmoniefalle und weg mit dem schlechten Gewissen“) und spricht auch in Magazinen und auf ihrer Onlineplattform „Soulsweet“ über Selbstfürsorge, Abgrenzung und das Austragen von Konflikten – alles Themen, mit denen sich People Pleaser eher schwertun. Wenn die Angst Ja sa gt Antonia hat Salsiccia gegessen, obwohl sie Vegetarierin ist. Sie ist im Job für eine Kollegin eingesprungen, obwohl sie nun Überstunden machen muss. Sie hat ihren Schwager zu einem Termin gefahren, obwohl sie wusste, dass er die ganze Autofahrt lang anzügliche Witze machen würde. Sie hat das Hundefutter eingekauft, obwohl das eigentlich ihr Mann machen sollte. Antonia tut Dinge, die sie nicht tun will. Warum? Dahinter stecken Gründe, die bis in die Kindheit zurückreichen – und auf die wir später noch zu sprechen kommen. Antonias Verhalten hat einen Namen: People Pleasing. Der Begriff beschreibt das Phänomen, wenn Menschen anderen Leuten gefallen wollen und dafür ihre eigenen Bedürfnisse zurückstecken. D ie Emp ath ie-Prof is People Pleasing hat auch gute Seiten: Antonia, die hier exemplarisch für viele Menschen steht, die es gern allen recht machen, ist oft für andere da; sie sagt zu, wenn sie gebraucht wird, Harmonie ist ihr wichtiger als recht zu behalten. People Pleaser sind nett zu anderen und sorgen sich um sie – sie sind sehr soziale und empathische Personen. Das beobachtet auch die Psychologin Ulrike Bossmann: „Die meisten Menschen, mit denen ich arbeite, sind sehr empathisch mit anderen, aber nicht so sehr mit sich. In der Folge machen sie ganz viel, das ihnen eigentlich gar nicht guttut“, so 18 Und sie leiden darunter: Denn Menschen, die anderen gefallen wollen, halten Situationen aus, obwohl sie ihnen unangenehm sind. Sie überschreiten ihre Grenzen und Ressourcen. Und sie sind nicht ehrlich, was ihre Bedürfnisse angeht – weder sich selbst noch ihren Mitmenschen gegenüber. Antonia zum Beispiel ertappt sich dabei, wie sie endlose Monologe in ihrem Kopf führt und sich vorstellt, wie sie ihren Schwiegereltern schonend hätte beibringen können, dass sie die tolle Salsiccia vom Bio-Markt nicht essen möchte. Sie sackt nach langen Tagen voller Aufgaben erschöpft auf dem Sofa zusammen. Und sie ärgert sich wochenlang über sich selbst, weil sie dem übergriffigen Schwager nicht Paroli bieten konnte. Trotzdem ist People Pleasing nicht automatisch ein Problem. Es ist keine Krankheit oder psychische Störung, die diagnostiziert werden kann. Auch Ulrike Bossmann ist es wichtig, die Stärken dieser Menschen zu betonen. Eine friedliche Gesellschaft lebt schließlich davon, dass Menschen füreinander da sind, sich auch mal zurücknehmen, Konflikte vermeiden. Der springende Punkt ist jedoch: Betroffene entscheiden nicht frei, ob sie für andere da sein wollen. Sie handeln wie auf Autopilot, können gar nicht anders, als Ja zu sagen, mitzumachen, zu schweigen. Eine Urangst zwingt sie dazu. Ulrike Bossmann: „People Pleaser machen oder lassen etwas, damit etwas anderes Schlimmes nicht passiert, vor dem sie sich fürchten.“ Sie haben große Angst vor Ablehnung oder negativen Reaktionen ihres Gegenübers. Anp a ssen al s Strategie Oft festigt sich diese Strategie durch Erfahrungen in der Kindheit. Viele People Pleaser haben in jungen Jahren zu oft erlebt, dass ihr Verhalten für Unmut sorgt oder sind bloßgestellt worden. „Zappel doch nicht so rum“,