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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.10.2025 bis 31.03.2026

Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.10.2025 bis 31.03.2026 - strona 40 - produkty: auer, beko, buch, decke, eis, ente, erde, Intel, Kinder, rum, smartphone, stuhl, Ti, Tiere, tisch, usb, wasser, WICK, wok, ZTE

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GESELLSCHAFT / Interview erkennen – und das ist in meinen Augen auch eines der Therapieziele. Dass Menschen den Mut entwickeln, sich zu zeigen und Vertrauen fassen im Sinne von: „Es wird mir schon nichts passieren“. Gemeinsam schlagen wir neue Wege ein. Wir lösen nie alle Probleme, haben es nie „geschafft“. Aber wir lösen Konflikte durch einen Perspektivwechsel, und der Tag, der zu leben ist, soll heiter, freundlich und verbunden sein mit anderen Menschen. Das klingt nach einer mal mehr, mal weniger humorvollen Begleiterin … Ja, manchmal auch eine Aufdeckerin, eine Konfrontiererin, eine Trösterin. Da steckt alles drin, was notwendig ist, wenn man aus einem Kummer eine gelungene Lösung entwickeln will. Im Klappentext zum Buch heißt es: „Sie bohrt dort nach, wo es wehtut“. Spüren Sie auf der anderen Seite manchmal Unbehagen, sei es im Publikum oder in der Praxis? Ja natürlich, Unbehagen gehört wie das Behagen ja zu unserem Leben. Man fühlt sich nie wohl, wenn man mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert wird. In meiner Ausbildung hat uns der Institutsleiter oft „ICH BEKOMME AUF DIESES BUCH SO VIELE REAKTIONEN WIE AUF NOCH KEIN ANDERES ZUVOR“ 40 mit unseren Grenzen konfrontiert. Er hat uns nicht geschont, das hat mich im besten Sinne geprägt. Er hat uns herausgefordert und gesagt: „Leute, ihr müsst mehr draufhaben als nur eine tolle Idee von euch selbst als Therapeuten! Ihr müsst richtig durch diese Arbeit von Selbstreflexion, sonst dürft ihr euch nicht auf den Stuhl setzen und behaupten, ihr könntet Menschen beim Leben begleiten.“ Können Sie selber gut einstecken? Ja. Das kam jetzt aber sehr schnell. Es darf mir nicht jeder ohne Erlaubnis sagen: „Hör mal, ich find dich so …“. Ich hole mir Resonanz von klugen, liebevollen, kritischen Menschen um mich herum, und ich halte mich aus der Dauerkommentierung im sozialen Netz fern. Wenn sich etwas unangenehm, aber wahr anfühlt, weiß ich nicht, warum ich mich davor drücken sollte. Früher oder später erreicht es mich sowieso, Flucht ist in meinen Augen keine Lösung. In Ihrem Buch sprechen Sie Themen von Wokeness über Rassismus an bis hin zur Empfehlung, viel Wasser zu trinken. Wie waren die bisherigen Leserreaktionen? Ich bekomme auf dieses Buch so viele Reaktionen wie auf noch kein anderes zuvor. Die Leute schreiben mir, durch welche meiner Gedanken sie selbst ins Nachdenken gekommen sind – bei Elternliebe zum Beispiel oder bei Rassismus. Bei allem, was sich so im Zwischenmenschlichen abspielt, suchen die Menschen sehr nach Anregung und Anleitung mit dem Wunsch: Wer sagt mir etwas, das nutzbar ist in einer Zeit, in der alle immer empfindlicher werden? Was „man“ darf und was nicht, ist gesellschaftlich oft ein schmaler Grat. Wie funktioniert Ihr innerer Kompass? Ich bin in einer begrenzteren Welt aufgewachsen, ohne Internet und Smartphone. Ich konnte meinen Instinkt gut schärfen, indem ich Menschen zugehört habe, anstatt in eine ungeschützte Weite geworfen zu sein. Ihr Sohn ist 19 und wächst in eine Welt hinein, die von Künstlicher Intelligenz neu geprägt wird. Ist das ein Thema in der Familie? Ja. Ich halte es gar nicht für gut, es nur noch zu problematisieren, was Kinder in