Werbung
Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.10.2025 bis 31.03.2026
Werbung
Produkte in diesem Newsletter
Werbung
S ie taucht wie aus dem Nichts auf. Nicht langsam, sondern mit voller Wucht. Sie überrollt uns wie eine Welle – egal ob wir allein sind oder mitten im Geschehen, egal wie alt wir sind, ob wir einen guten Tag haben oder gerade alles über uns zusammenbricht. Das Herz klopft, wir schwitzen, uns ist übel oder wir haben das Gefühl, gelähmt zu sein – Angst ist laut und unangenehm und dennoch kein Feind oder Fehler im System. Sie ist ein tief verankerter Schutzmechanismus und hilft uns seit jeher zu überleben, indem sie schnelle Reaktionen fördert. Angst kann sich sogar gut anfühlen und zu Höchstleistungen beflügeln, zum Beispiel bei einer Prüfung. Doch nicht selten wird aus dem kurzfristig sinnvollen Gefühl ein ernst zu nehmendes Problem. Bei Höhenangst oder Lampenfieber spricht man von einer übersteigerten Angst, die zwar intensiv, im Alltag aber meist gut handhabbar bleibt. Wenn die Angst jedoch länger als normal anhält, übermäßig wird oder irrational ist – also nicht mehr der realen Situation entspricht, sondern unser Denken, Fühlen und Handeln stark einschränkt –, kann eine Angststörung vorliegen, so der medizinische Fachbegriff. Dann verwandelt sich die ursprüngliche Schutzreaktion in eine Blockade. Sprich: Die Betroffenen vermeiden alltägliche Situationen aufgrund der Angst und verlieren dadurch ein Stück Lebensqualität. An gststör un gen zäh l en z u d en h äuf igsten ps ychisch en Erk ra n k un gen Einige Ängste sind besonders verbreitet, gesellschaftlich sichtbar und in der psychologischen Forschung gut dokumentiert. Dazu zählen beispielsweise soziale Ängste, Höhenund Flugangst sowie Spinnenangst. Als neues Beschwerdebild, das bisher noch nicht als Krankheit anerkannt ist, gilt Nomophobie. Hierbei geraten Betroffene ohne ihr Handy in Panik und zeigen dann Symptome wie bei einer Angststörung. Eine besonders intensive Form von Angst sind Panikattacken, bei denen körperliche und psychische Angstsymptome plötzlich und sehr heftig, aber nur kurz auftreten. Insgesamt sind laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) 15,4 Prozent hierzulande von Angststörungen betroffen – also etwa jeder Sechste. Eine Zunahme ist vor allem bei WEIBLICHE ALARMANLAGE Mädchen und Frauen sind Studien zufolge häufiger von Ängsten betroffen als Männer Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu beobachten. Bei den 15- bis 29-Jährigen hat sich die Zahl der Erkrankten laut einer Studie der KKH Kaufmännische Krankenkasse in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Ängste treffen zudem Mädchen und Frauen deutlich häufiger. „Auf jeden ängstlichen Mann kommen zwei ängstliche Frauen“, so die Psychologin Barbara Voigt und die Ärztin und Journalistin Beate Wagner. Ein möglicher Grund laut der Autorinnen des Buches „Die weibliche Angst“ (Beltz, 256 S., 22 Euro): Die rechte Gehirnhälfte, die eine Gefahr verarbeitet und eine Angstreaktion einleitet, wird bei Frauen stärker durch Reize aktiviert. Bedeutsam sind laut Voigt und Wagner zudem hormonelle Schwankungen, etwa durch Östrogen und Progesteron, die Ängste verstärken oder abmildern können. So erleben viele Frauen im Zyklus, in der Schwangerschaft oder den Wechseljahren spürbare Unterschiede in ihrer Angstwahrnehmung. Ausnah mez usta nd f ür Kopf und Körp e r Angststörungen sind belastend, aber zugleich gut behandelbar. Der erste Schritt zur Besserung ist oft das Verstehen, dass Angst kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Signal, das gehört werden will. Herzstück 67