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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.11 bis 30.11.2024
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GESELLSCHAFT / Jung & Alt E s gibt diesen charmanten Film – „Man lernt nie aus“ –, in dem Robert De Niro den 70-jährigen Praktikanten eines Mode-Start-ups spielt. Seine Chefin (Anne Hathaway) ist 40 Jahre jünger. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch profitieren sie voneinander: Er bringt Erfahrung sowie Gelassenheit mit und bekommt dafür ein herzliches Team, Wertschätzung und Hilfe bei Problemen mit der modernen Computertechnik; die junge Unternehmerin findet in ihm einen unverzichtbaren Berater. Ein Hollywoodstreifen mit vorhersehbarem Happy End, klar, aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie schön und nützlich es sein kann, wenn Alt und Jung aufeinandertreffen – im Beruflichen wie im Privaten. Senioren können die jüngere Generation an ihrem größeren Erfahrungs- und Wissenschatz teilhaben lassen. Sie sind Mentoren, geben Ratschläge oder inspirieren allein durch ihre Lebensgeschichte. Junioren wiederum haben frische Ideen und steuern neue Perspektiven bei. Außerdem besitzen sie oft Fähigkeiten, zum Beispiel im Bereich Technologie, von denen ältere Menschen profitieren – und werden so selbst zu Mentoren. Von ein a n d e r l e rn en Dass generationsübergreifende Arbeitsumfelder viele Vorteile haben, ist das Ergebnis einer Studie zum Thema Produktivität altersdiverser Teams, die im „Journal of Organizational Behaviour“ veröffentlicht wurde. Demnach tendieren Gruppen mit unterschiedlicher Altersstruktur dazu, kreativer und innovativer zu sein. Sie profitieren von einem umfangreicheren und breiteren Wissens- und Erfahrungsschatz, was die Möglichkeiten der Problemlösung vergrößere, so die Forscher. Die Performance und vor allem die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei ebenfalls größer Auch im Privaten kann es befruchtend sein, wenn sich Generationen begegnen. Den Umgang mit Alten lernen wir üblicherweise schon als Enkelkinder und tragen idealerweise unser ganzes Leben lang liebevolle Erinnerungen an gemeinsames Kochen, 20 NEUE ROLLEN Robert De Niro als Praktikant im Rentenalter und Anne Hathaway als junge Chefin. Szenen aus dem Film „Man lernt nie aus“ Märchenlesen oder Handwerken im Herzen. Vielleicht haben die Großeltern uns gezeigt, wie man Schleifen bindet oder von ihrer eigenen Kindheit ohne Farbfernseher und Smartphone berichtet. Und dennoch hegen Alt und Jung häufig Vorurteile. Altersdiskriminierung statt -diversität – auf beiden Seiten. Das belegt auch eine Bundesstatistik: 14 Prozent der Beratungsanfragen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes bezogen sich 2023 auf das Merkmal Alter. Besonders betroffen davon sind die sogenannten Babyboomer (1946 bis 1964 Geborene) und die Millennials (um die Jahrtausendwende Geborene). Den einen traut man nichts mehr zu, den anderen noch nichts. Jugendforscher Simon Schnetzer, der sich viel mit Generationsthemen beschäftigt, befragte junge und alte Menschen. „Interessant ist, wie sehr Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung von Altersgruppen auseinandergehen“, schreibt er auf seiner Homepage. „Unter-30-Jährige sehen ihre Spontaneität als Vorteil und bekommen sie von Älteren als Unverbindlichkeit und Nachteil ausgelegt.