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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.11 bis 30.11.2024
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V om Höhenschwindel auf der Treppe oder am Berg bis hin zum Lagerungsoder Drehschwindel im Alter – das Phänomen ist vielschichtig. In ernsten Fällen quält sich mancher lange, bevor ein Arzt aufgesucht wird. Gut zu wissen, worum es im Einzelnen geht und wie sich Abhilfe schaffen lässt. SOGWIRKUNG Beim Blick in die Tiefe kann das Gleichgewichtsgefühl ins Schlingern geraten F l aues G ef üh l in große r H ö h e Die Füße haben festen Stand, dennoch gerät man ins Schwanken, denn die Augen finden keinen fixen Punkt. Das Wechselspiel zwischen Gehirn, Gleichgewichtsorgan im Ohr und den Signalen, die die Rezeptoren der Muskeln ans Gehirn weiterleiten, ist gestört. Jeder Dritte kennt dieses Gefühl der visuellen Höhenintoleranz, wie der Fachbegriff lautet. Konfrontationstraining kann durchaus dabei helfen, das flaue Gefühl zu überwinden. Sogar drei Prozent der Mitglieder des Deutschen Alpenvereins gehen bewusst gegen ihre weichen Knie am Berg vor, so die Erkenntnisse des Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrums (DSGZ) am LMU-Klinikum Großhadern in München. Experten raten, die Furcht vor Höhe anzunehmen und zu analysieren („der Absturz einer Gondel im Lift ist äußerst selten“). Im nächsten Schritt kann man, am besten in Begleitung, kritische Situationen üben und langsam in ihrer Herausforderung steigern. Wer es anschließend schafft, an steil abfallenden Wegen voranzuschreiten und den Blick gen Gipfel zu genießen, statt – die Augen in die Tiefe gerichtet – zu verkrampfen, empfindet echte Glücksgefühle. Sogar Goethe soll regelmäßig aufs Straßburger Münster gestiegen sein, um den Schwindel auf dem Weg nach oben zu überwinden. Der Höhenschwindel, der häufig auch junge Erwachsene belastet, kann durchaus problematisch werden, wenn schweißnasse Hände und gar die Sorge, einen Herzinfarkt zu erleiden, in Panikattacken münden. In solchen Fällen von Höhenangst (Akrophobie) benötigt der oder die Betreffende therapeutische Hilfe. D em S chw ind el auf d e r Sp ur Über die gesamte Lebenszeit hinweg kann jeder vierte Mensch damit rechnen, zumindest einmal krankhafte Schwindelbeschwerden zu haben, so die Erkenntnis im Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum. Ob Fach- oder Hausarzt: Um die Gründe heraus- zufinden, sollten Patienten zunächst gründlich befragt und untersucht werden. Dreht sich alles wie bei einem Karussell? Dann spricht man von Drehschwindel. Meist geht er mit einer Änderung der Lage einher, ist von kurzer Dauer (Schwindelattacke) und wird manchmal von Ohrgeräuschen begleitet. Der Auslöser liegt eher im Bereich des Gleichgewichtsorgans im Ohr. Oder fühlt man sich mehr wie auf einem Boot, das sich hinund herbewegt? Das deutet auf sogenannten Schwankschwindel hin. Wenn die Symptome über längere Zeit anhalten, kann die Ursache auch zentral im Gehirn liegen. Hilfreich für die Diagnose ist das Führen eines Schwindeltagebuchs, in das Auftreten, Art und Zeitpunkt der Probleme eingetragen werden (weitere Infos unter lmu-klinikum.de/schwindelzentrum). And e rs l a ge rn o d e r d rehen Harmlos, aber sehr unangenehm ist benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, kurz BPLS. Er tritt phasenweise auf, zum Beispiel bei plötzlichem Drehen des Kopfes oder im Liegen und dauert meist etwa zehn bis 20 Sekunden. Damit machte unter anderem Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit vor einigen Jahren Schlagzeilen. Auch der schottische Sänger Lewis Capaldi ging offen damit um, zeitweise unter Lagerungsschwindel zu leiden: „Alles dreht sich, aber ich lächle. Ich dachte zuerst, ich sterbe. Aber ich sterbe nicht.“ Um BPLS richtig zu behandeln, braucht es eine sichere Diagnose. In Fällen, in denen der Schwindel länger anhält, kann eine spezielle 69