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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.12 bis 31.12.2025
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GESELLSCHAFT / Dankbarkeit D D a n kesch ön , es wa r b ezaub e rn d . D a n kesch ön , wen n w ir auch ausein a n d e r geh’n , gibt’s d o ch ein Wied e rseh’n . D a n kesch ön , Sie wa r ’n b ezaub e rn d n e tt z u mir. D a s bl eibt mein schön stes S ouven ir, bis w ir un s w ied e rseh’n ... Lässt sich charmanter Danke sagen? Wohl kaum. Die Älteren von uns haben vermutlich noch die Schmelzstimme im Ohr, mit der Entertainer Peter Alexander (1926-2011) einst sein Publikum, begleitet von diesem Lied, in den Abend schickte. Indem er sich bedankte, schaffte Alexander Verbundenheit und Nähe. Plötzlich war da keine Distanz mehr zwischen dem Bühnenstar und den Zuschauern, sondern nur: ein großes Wir. D a n ke heißt: I ch d en ke a n dich Solche Show-Momente sind lange her, doch der Effekt eines Dankeschöns kann immer noch bedeutend sein. Das freundliche Kopfnicken, wenn der junge Mann am Tresen den Kaffee herüberreicht. Die winkende Hand, mit der sich eine Autofahrerin bei der anderen für die Vorfahrt bedankt. Oder auch die schokogewordene Geste an die Kollegin, die gestern spontan eingesprungen ist, als man dringend losmusste. Dankbarkeit wirkt wie ein Bindemittel im sozialen Gefüge. Mag sein, dass mancher den Eindruck hat, sie sei ein wenig aus der Mode gekommen. Belegen lässt sich dies nicht. Sicher ist, dass Danke vom althochdeutschen Wort dancōn für denken, gedenken abstammt. Sich bei jemandem zu bedanken, das heißt, ihn in seine Gedanken einzuschließen. Im Englischen wird es noch deutlicher: „Thank you“ ist die Kurzform von „I think of you“ - „ich denke an dich“. 16 Danke sagen lässt sich auch ohne Worte. In Vietnam, Korea oder Japan wird dies mit einer Verbeugung getan. In China ist diese Geste inzwischen nahezu verschwunden, sie gilt als rückständig. Doch im chinesischen Schriftzeichen für Danke ist sie noch enthalten: Es besteht aus Einzelzeichen für Körper und Sich-kleiner-machen. Heil sa me K raf t Dankbarkeit kann sogar eine positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Dies zeigte sich in einer Studie, die 2024 bei einem Kardiologie-Kongress in Atlanta vorgestellt wurde und bei der 100 Patienten mit Bluthochdruck in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die eine wurde einer Standardbehandlung unterzogen, die andere bekam zusätzlich eine sogenannte Spiritualitätsintervention. Dabei wurden die Studienteilnehmer zusätzlich regelmäßig mit Nachrichten versorgt, die ihren Fokus auf Dankbarkeit und Vergebung lenkten; zudem forderte man sie auf, regelmäßig Dankesbotschaften zu versenden. Nach zwölf Wochen war der Blutdurchfluss in der zweiten Gruppe deutlich verbessert und der systolische (obere) Blutdruckwert messbar gesunken. Dr. Maria Emília Teixeira, die brasilianische Hauptautorin der Studie: „Mit dieser signifikanten Senkung des Blutdrucks könnten Sie möglicherweise länger leben und das Risiko eines Herzinfarkts, einer Nierenerkrankung, eines Schlaganfalls oder einer Behinderung verringern.“ Um die beobachteten Vorteile zu bestätigen, sind umfangreichere Studien erforderlich. Beim Danke sagen kommt es auf die Dosis an, ebenso auf den Kontext. So gilt es in Indien schon fast als beleidigend, sich nach einer Einladung überschwänglich zu bedanken. Dies signalisiert dem Gastgeber, dass der Bewirtete ursprünglich viel weniger erwartet hatte. Bei den Hindu-Tamilen wird auf große Dankbarkeitsbekundungen verzichtet, weil man davon ausgeht, dass jemand schlicht seiner Pflicht (Dharma) nachgekommen ist. In manchem türkischen Dorf bedanken sich die Menschen untereinander nicht lauthals - weil Leistung stets eine erwartete Gegenleistung zur Folge hat. Dankbarkeit ist insofern also auch eine kulturelle Eigenheit. Oft zaubert ein kleines Dankeschön dem Gegenüber spontan ein Lächeln aufs Gesicht. Probieren Sie es aus!