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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.12 bis 31.12.2025
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GESUNDHEIT / Berührung NÄHE Streicheleinheiten aktivieren spezielle Nervenfasern, die Berührungen für uns so angenehm machen basieren auf gezieltem Hautkontakt. Auch in der Psychotherapie werden taktile Erlebnisse eingesetzt, um das Körperempfinden zu schärfen – als Türöffner zu Emotionen und Wahrnehmung. Wie sehr uns körperlicher Kontakt fehlen kann, hat die Pandemie schmerzhaft deutlich gemacht. Sie offenbarte eine stille Mangelerscheinung und prägte den Begriff „Skin Hunger“ – die Sehnsucht nach körperlicher Nähe. Studien des University College London zeigen: Berührungsentzug verstärkt Angst und Einsamkeit – ein Hinweis darauf, wie sehr Hautkontakt unser Nervensystem reguliert. Warum sich das so gut anfühlt? Verantwortlich sind sogenannte C-taktile Afferenzen: Sanfte, langsame Streicheleinheiten aktivieren diese speziellen Nervenfasern in der Haut. Sie reagieren besonders auf warmen, gleichmäßigen Kontakt – genau das, was wir als tröstlich erleben. Diese „soziale“ Berührung wird im Gehirn anders verarbeitet als reines tastendes Anfassen. Natürlich gilt all dies ausschließlich für erwünschte Berührungen. Was als wohltuend empfunden wird, ist individuell und kulturell verschieden und kommt zudem auf Dosierung und Methode an. Ein deutsches Forscherteam von der Ruhr-Universität Bochum konnte zudem nachweisen: Besonders viele dieser C-taktilen Nervenbahnen sitzen am Kopf und im Schulterbereich des Rückens – kein Wunder, dass die meisten Menschen dort besonders gern gestreichelt werden. Interessant für Erwachsene: Für die physiologischen Effekte ist es nicht entscheidend, wer uns den Rücken krault. Das mag ernüchternd klingen, hat aber Vorteile – schließlich ist nicht immer ein lieber Mensch zur Stelle. Streicheleinheiten von Fremden, Robotern oder gar Gegenständen können Puls und Blutdruck senken und Stress reduzieren, auch wenn das 95