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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 05.05 bis 01.06.2025

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D ie großen Mikrofone, in die Martin Seiler beim Videocall mit der „Centaur“Redakteurin spricht, verraten es sofort: Dieser Mann kennt sich aus, wenn es um neueste Technik geht. Zudem ist der Augsburger gut bei Stimme und hat ein feines Ohr, er leitet den mehrfach ausgezeichneten und in Süddeutschland durchaus bekannten A-cappella-Chor „Greg is Back“. Seiler beschäftigt sich zudem intensiv mit künstlicher Intelligenz und ist zu diesem Thema ein gefragter Podiumsgast, Autor und Dozent beim Deutschen Chorverband. Unter dem Dach des Verbandes sind bundesweit rund 13.000 Chöre versammelt (siehe übernächste Seite zum Chorfest in Nürnberg). Als Chorleiter macht sich Seiler KI-gestützte Computerprogramme zunutze, um die Sängerinnen und Sänger von „Greg is Back“ auf neue Stücke vorzubereiten. Seine erste Bilanz: Er freut sich über die positiven Effekte durch die moderne Hilfe. „Wo wir früher Monate benötigt haben, um ein Stück auf die Bühne zu bringen, sind es heute nur wenige Wochen.“ Um dies zu verstehen, lohnt sich ein näherer Blick auf „Greg is Back“. Der Pop-Chor ist als Verein organisiert und präsentiert sich bei seinen 15 bis 20 Auftritten pro Jahr sehr professionell. Die etwa 40 Sängerinnen und Sänger wurden über ein Casting ausgewählt – anders als bei den meisten Hobby-Chören, bei denen oft jeder mitmachen darf. „Wir singen von Pop über Rock bis Jazz alles, was Spaß macht, und das auf einem Niveau, wie man es von einem Chor selten zu hören bekommt“, heißt es auf der Website greg-is-back.de selbstbewusst. Auch die Entstehung des ungewöhnlichen Namens zeigt, wie das Ensemble Kreativität mit Technologie verbindet. Bei der Gründung 2011, erzählt Martin Seiler, war ein Chormitglied – Gregor – kurz draußen. Als er wiederkam, rief Sängerin Susi: „Greg is back!“ Schon war der Name gefunden, der in Verbindung mit dem Begriff A-cappella-Chor ungewöhnlich genug erschien, um in Suchmaschinen schnell gefunden zu werden. Martin Seiler hat aus seiner langjährigen Tätigkeit als Tontechniker u. a. beim Bayerischen Rundfunk ein Verständnis für Fortschritte in der Klangwelt. „Seit rund zwei Jahren nutze ich verstärkt künstliche Intelligenz WANDEL Martin Seiler, Chorleiter, Autor und Dozent, schätzt die positiven Aspekte der KI für meine Arbeit als Chorleiter“, berichtet er. Für „Greg is Back“ arrangiert er Stücke wie „Hard to say I’m sorry“ oder den Dschungelbuch-Ohrwurm „Ich wär so gern wie du“. Die Chormitglieder bekommen neben Noten auch Audiodateien, anhand derer sie ihre jeweilige Stimme hören und einüben können. „Bisher habe ich Tenor und Bass selbst dafür eingesungen“, so Seiler, „und für die Aufnahme der Frauenstimmen eine Sängerin engagiert.“ Inzwischen singt er alle Übungsmelodien ein, und das professionelle KI-Programm wandelt seine Männerstimme in die Stimmen für Sopran, Alt und Mezzosopran um. „Das macht die Sängerin überflüssig“, bedauert der Chorleiter, aber ähnliche Phänomene habe 43