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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 10.02 bis 20.03.2022

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TITELSTRECKE ERSTES TRIMESTER Sternchen und Regenbogen Ein Baby in den Sternen, eins unterm Herzen: Wie Kathi M. ihre Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt erlebt. I * Die Interviewpartnerin möchte anonym bleiben. Das Foto zeigt nicht Kathi M. ch bin schwanger. In der dreirzehnten Woche. Ich war schon mal schwanger. Bis zur neunten Woche. Dann verlor ich dieses so sehr gewünschte Kind. Es dauerte einen Moment, bis wir auf dem Monitor erkannten, dass die kleine Fruchthöhle in meinem Bauch leer war. Einen weiteren, sehr langen Moment später verstanden wir, was das bedeutete. „Ihr Kind hat sich nicht weiterentwickelt, die Schwangerschaft ist nicht intakt“, sagte die Ärztin. Ein wenig zu nüchtern, wie ich fand. Trauern und zweifeln Neben tiefer Trauer habe ich mich in dieser Zeit oft gefragt, warum mein Körper das Natürlichste der Welt nicht schafft. Ich gab ihm und mir die Schuld an der Fehlgeburt. Bis ich überhaupt schwanger wurde, war es schon kein einfacher Weg. Wir mussten lange warten und erste Zweifel machten sich breit: Soll es einfach nicht sein? Ich fühlte mich wie eine Versagerin. Dieser Gedanke hat den Wunsch nach einer weiteren Schwangerschaft nicht zugelassen. Neben KATHI M. (33)* ist in der 13. Woche schwanger. Nach einer Fehlgeburt fällt es ihr noch schwer, sich auf diese Schwangerschaft einzulassen. meinem Freund war die Hebamme, die ich mir glücklicherweise schon kurze Zeit vorher gesucht hatte, meine engste Vertraute. Durch viele Gespräche lernte ich zu akzeptieren, dass diese Fehlgeburt passiert ist. Einfach so. Das ich nichts dafür konnte. Ich habe das erlebt, was bei jeder siebten Schwangerschaft passiert. Aufs Jahr gerechnet sind das 23 Millionen Fehlgeburten weltweit. 23 Millionen Schicksale. Erst als ich begann, offen darüber zu sprechen, erfuhr ich von zwei Freundinnen, dass sie Gleiches erlebt haben. Sie hatten es jahrelang verschwiegen. Das Tabu ist riesig. Ein knappes Jahr nach dem Verlust entschieden wir uns, es noch einmal zu versuchen. Der Wunsch nach einem Kind wurde irgendwann stärker als die Angst. Diese gemeinsame Entscheidung war so verbindend. Wir waren uns nah wie nie. Fühlten uns – trotz aller Verletzlichkeit – unbesiegbar. Ein paar Monate später hatten wir die Gewissheit: Es hat geklappt. Ich ahnte es schon vorher. Alles fühlte sich so anders an als bei der ersten Schwangerschaft. Ein paar Tage später bestätigte die Frauenärztin, was mein Bauchgefühl mir schon sagte: Ein zweites Wunder ist auf dem Weg zu uns. Wir versuchten, uns – so gut es eben ging – nicht verrückt zu machen und gingen alles möglichst rational an. babywelt 9 „Eine von Anfang an wahrgenommene tiefe Verbindung zum Kind ist genauso okay wie eine gewisse Distanz zum Geschehen im eigenen Körper. Alles darf sich anpassen, wird sich verändern und muss nicht von Anfang an da sein.” Hebamme Anja Gaca