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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 29.07 bis 01.09.2024

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GESELLSCHAFT / Interview B ei Désirée Nosbusch in Los Angeles ist es früh am Morgen. Sie entschuldigt sich, dass sie ungeschminkt und etwas verschlafen sei. Sie habe sich nachts um ihren Hund Bowie gekümmert, der habe tags zuvor etwas Falsches gefressen. Doch nun gehe es ihm besser. Die 59-Jährige lächelt. Es ist das Lächeln, das das Publikum von ihr seit Kindertagen kennt. Mit zwölf als Radiomoderatorin in ihrer Heimat Luxemburg entdeckt, ab 1980 als Teenie-Moderatorin in Deutschland bekannt geworden, gehört die Schauspielerin und Moderatorin Désirée Nosbusch heute zu den bekanntesten Fernsehgesichtern. Demnächst ist sie wieder als Kriminalpsychologin Cathrin Blake in „Der Irland-Krimi“ im Ersten zu sehen. Sie leben abwechselnd in Los Angeles und in Luxemburg, verbringen längere Drehphasen in Irland und wohnen auch zeitweise in Berlin. Welcher Ort gibt Ihnen Stabilität und Sicherheit? Désirée Nosbusch: Da legen Sie gleich den Finger in die Wunde. Es hat sich so ergeben, dass ich nicht alles an einem Ort vereint habe. Ich hätte es gerne etwas einfacher, was die Geografie anbetrifft, aber L.A. spielt eine wichtige Rolle, weil hier meine Kinder leben. Zu Hause bin ich in Luxemburg. Wo man dachte, man würde nie wieder zurückkommen, dort merkt man später: Hier habe ich meine Wurzeln. Berlin und andere Stationen sind eng mit Arbeit verbunden. In Berlin hat meine Fernsehkarriere begonnen, als ich 15 war. Und Berlin war für mich immer die internationalste Stadt in Deutschland Haben Sie noch Familie und Freunde in Luxemburg? D. N.: Ja, meine Mutter lebt dort, mein Bruder mit seiner Familie, ich habe Freunde aus Grundschulzeiten und meine Firma mit elf Angestellten. Sie meinen Ihre Filmfirma, die Sie mit Alexandra Hoesdorff führen – dazu kommen wir gleich. Lassen Sie uns zunächst über den „Irland-Krimi“ sprechen. Am 19. und 26. September sind die Folgen neun und zehn in Das Erste zu sehen. Zu Beginn der Reihe wirkte Kriminalpsychologin Blake sehr ernst, inzwischen kann sie auch mal lächeln … D. N.: Das ist verankert in der Geschichte. In der ersten Folge war Cathrins Mann verschwunden, man fand seine sterblichen 30 Überreste in einem Massengrab in einem alten Kloster. Er war umgebracht worden. Das Geschehene musste erst verarbeitet werden, ebenso ihre Krankheitsgeschichte als trockene Alkoholikerin. Dann hat sie sich zurück ins Leben gearbeitet. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem sie sich öffnet für eine neue Beziehung – oder auch nicht – und am Leben teilnimmt. Als Zuschauerin, die Sie vor allem als gut gelaunte Moderatorin in Erinnerung hatte, musste ich mich erst einmal dran gewöhnen, Sie in einer Rolle so ernst und voller Probleme zu sehen. Seit „Bad Banks“ 2018, dem Thriller, in dem Sie die Investmentbankerin Christelle Leblanc spielten, fällt das leichter, aber es ist eben ein neues Bild … D. N.: Sie sehen dann ja nicht Désirée Nosbusch, sondern Christelle Leblanc oder Cathrin Blake. Vor „Bad Banks“ hatte ich das Problem, dass Désirée – egal, in welche Rolle sie versucht hat zu schlüpfen – immer „désirée-präsent“ war. Oder es war mir nicht gelungen, hinter der Figur zu verschwinden, das müssen andere beurteilen. Es war der Überraschungserfolg nötig, der Aha-Moment, dank der Regie von Christian Schwochow und der grandiosen Figur Christelle Leblanc. Ab da hat sich etwas gewandelt. Man erlaubt es mir nun, nicht immer ich sein zu müssen, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Können Sie das genießen? D. N.: Ich bin voller Dankbarkeit. Ich zwicke mich nicht jeden Tag, aber kurz nach „Bad Banks“ dachte ich mir: Wow, es hat sich wirklich gelohnt, Ausdauer zu haben oder eben auch loszulassen. Im Juni gab es wieder so einen besonderen Moment, als bekanntgegeben wurde, dass meine Regiearbeit „Poison – Eine Liebesgeschichte“ beim Münchner Filmfest vorgestellt wird. Die Idee zu dem Film ist in einer Zeit entstanden, in der ich dachte: Ich habe Regie studiert, aber wer gibt mir ein Drehbuch? Wenn ich zeigen will, was ich kann, muss ich das selbst kreieren. Und was mich als Schauspielerin betrifft: Es ist leider keine Selbstverständlichkeit, so viele Hauptrollen spielen zu dürfen. Wir leben immer noch in einer Zeit, wo 60-jährige Männer von 70-jährigen Männern gespielt werden und 60-jährige Frauen von 40-jährigen Frauen. Da muss man realistisch sein. Und ich sehe meinen Beruf als Geschichtenerzählerin, in welcher Form auch immer. Regie ist auch eine Leidenschaft. D N