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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 29.07 bis 01.09.2024
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GESELLSCHAFT / Interview i überlegen, ob und was ich zu sagen habe. Hätten Sie mich zu Beginn des Schreibprozesses gefragt, was ich vorhabe preiszugeben, hätte ich gesagt, dass ich eine Phase meines Lebens auslasse. Ich wollte nie einen Rachefeldzug. Aber ich habe gemerkt, wenn ich diese Zeit nicht anspreche, versteht man mich nicht. Es ist ein Teil meines Lebens, der vieles bewirkt hat und mich in Richtungen geschubst hat, in die ich vielleicht sonst in diesem Moment nicht gegangen wäre. Klar wurde ich gefragt: „Warum erst jetzt?“ Die Antwort lautet: Man macht es dann, wenn man die Kraft dazu hat. Außerdem steckte ich in dem Dilemma, dass dieser Mensch, dessen Namen ich nicht mehr in den Mund nehme, nicht mehr lebt und sich nicht mehr verteidigen kann. Ist das ungerecht? Nein. Es gibt viele Frauen, die bis heute noch nicht den Mut finden, Dinge beim Namen zu nennen, Männer anzuklagen, die ihnen Böses zugefügt haben, und stattdessen immer noch die Schuld bei sich suchen. Wenn ich nur einer einzigen Frau damit helfen kann, nach draußen aktiv zu werden, war es richtig. An Grenzen bin ich gestoßen, als es TV-TIPPS „Der Irland-Krimi: Gnadentod“ (Arbeitstitel) über mysteriöse Fälle rund um ein Seniorenheim sowie „Der Irland-Krimi: Zerrissene Seelen“, (Arbeitstitel) in dem es um ein Familiengeheimnis geht: 19. und 26.9., jeweils um 20.15 Uhr im Ersten und ab dem Vortag in der ARD-Mediathek. „Conti – Meine zwei Gesichter“, in der Mediathek auf Arte BUCHTIPP „Endlich noch nicht angekommen“, Désirée Nosbusch/Jochen Siemens, Ullstein Taschenbuch, 352 S., 12,99 Euro Persönliche Schicksale, Kriege, Inflation, Gewalttaten - die Welt ist manchmal sehr herausfordernd. Wie passt die Furcht vor der Realität mit der großen Begeisterung der Deutschen für Krimis zusammen? D. N.: Das habe ich mich auch schon oft gefragt! Wenn in Deutschland irgendwo „Krimi“ draufsteht, ist das Ding ein Erfolg. Das ist ein Phänomen, das kenne ich so nur aus Deutschland. Hat es mit einem Charakterzug zu tun, nach dem Motto „Gut, dass es mir besser geht als denen da“? Oder geht es ums Mitknobeln? Um den festen Termin? „Da steht Krimi drauf, da weiß ich, was mich erwartet, da muss ich mich nicht anstrengen“? Beim „Irland-Krimi“ haben wir gemerkt: Das Konzept funktioniert nur, wenn Cathrin in ihrer Rolle als Profilerin direkt mit einem Fall verknüpft wird, bei dem sie auch emotional mitgehen kann. Es wäre viel einfacher, wenn sie Ermittlerin wäre. Wobei mir die Rolle gerade deshalb gefällt, weil ich das Psychologische mag. So wie in Ihrer Rolle als Hamburger PromiAnwältin Anna Conti in der gleichnamigen Justizkrimireihe? Sie ist verletzlich und kämpferisch zugleich … D. N.: Meine Conti liebe ich! Weil wir hier etwas wagen, was es so noch nicht gab. So eine Figur einer Anwältin ist neu! Also werden Sie im nächsten Leben doch Polizeipsychologin oder Anwältin? D. N.: Knoblerin! Wir sind doch alle immer auf der Suche. So lange sind wir lebendig. Das Wichtigste ist, neugierig zu bleiben. Angekommen zu sein, hat immer etwas mit Stillstand zu tun. Stillstand macht mir Angst. Was wünschen Sie sich zum 60. Geburtstag? D. N.: Gar nichts! Wenn es sich ergibt, wird gefeiert, ansonsten geht es am 15. Januar genauso weiter, wie es am 13. Januar war (Anm. der Red.: Am 14. Januar 2025 wird Désirée Nosbusch 60 Jahre alt). KARRIERE Von der Jung-Moderatorin (li.) zu Hauptrollen in „Bad Banks“ (o.) und „Der IrlandKrimi“ ( Mitte): Désirée Nosbusch 32 Und wie wäre es mal mit einer Komödie? D. N.: Gut, dass Sie fragen! Es gibt einen Produzenten, der da etwas entwickelt, weil ich sehr gerne lache. So eine lustige Oma wäre was Cooles! Fotos: DET KEMPKE/GLAMPOOL (2); action press; ARD Degeto/good friends Filmproduktion GmbH/Patrick Redmond; ZDF/Letter-box-Filmproduktion D N darum ging, mit dem Buch auf Lesetour zu gehen. Ich kann mein Leben nicht verkaufen oder anpreisen.