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„Für Nachtarbeit muss man hart im Nehmen sein“ Mar tin P ic de Re p longe , 36, F isch h ändle r Mehr nordtypischer Beruf geht kaum: Martin Pic de Replonge (36) betreibt die Kutterfisch Seafood GmbH in Hamburg. Der Groß- und Außenhandelskaufmann hat die Firma von seinem früheren Chef übernommen. „Wir verkaufen Frischfisch nicht nur wie konventionelle Händler, sondern bereiten ihn nach Kundenwunsch vor“, erzählt er. Seine Arbeitsnacht beginnt meist um 22 Uhr und endet nicht vor 10 Uhr morgens. „Manchmal arbeite ich auch Tag und Nacht. Das hängt vom Personalstand ab.“ Der Chef springt „selbstverständlich“ ein, wenn von seinen vierzehn Angestellten, darunter seine Mutter und Schwester, jemand krank oder in Urlaub ist. Pic de Replonges primäre Aufgabe ist es, auf Beutezug zu gehen – am Computer. Online ersteigert er Lachs, Rotbarsch, Kabeljau. Sein Fisch kommt hauptsächlich aus Dänemark, häufig aus Norwegen, seltener aus den Niederlanden oder der Türkei. Nach dem Ersteigern – „ein Spaß, weil es ein bisschen wie Zocken ist“ – organisiert Pic de Replonge den Transport per Kühl-Lkw. Nach Ankunft wird die Ware kommissioniert, das heißt: bei Kutterfisch je nach Bestellung als ganzer Fisch gepackt oder verarbeitet, etwa zu Filets oder Salat. „Gegen vier Uhr morgens holen unsere Kunden – Restaurantbesitzer, Einzelhändler, Airline-Caterer – ihre Pakete ab. Wir liefern aber auch aus“, so Pic de Replonge. Seine Einschätzung: „Nachtarbeit ist nicht für den Menschen gemacht. Selbst wenn man so hart im Nehmen ist wie ich.“ Irgendwann müsse auch er damit aufhören. 19