Werbung
Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 31.03 bis 26.04.2025

Werbung
Produkte in diesem Newsletter
Werbung
GESELLSCHAFT / Kommunikation IMMER DIESE ANDEREN Beim Autofahren kocht die Wut besonders hoch. Das eigene Verhalten wird dabei gerne auf die Umstände geschoben („Der Termin!“), der Rest der Welt hat ein Charakterproblem Es d a rf gel ä ste r t we rd en – in Maßen So eine Sch ..! Wenn uns der Geduldsfaden reißt, wird diese Redewendung hierzulande am häufigsten verwendet. Die gute Nachricht: Pöbeleien wirken entlastend, sofern man seine Umgebung nicht permanent damit „beglückt“, so Sprachwissenschaftlerin Dr. Oksana Havryliv, Autorin von „Nur ein Depp würde dieses Buch nicht kaufen“ (Komplett Media, 224 S., 22 Euro). Sie unterscheidet zwischen reinigendem Den-Ärger-mal-rauslassen und verbaler Gewalt, wobei Letztere zum Glück viel seltener vorkomme. Indirekt wird doppelt so viel geschimpft wie direkt, fand Havryliv heraus. Männer und Frauen pöbeln demnach in etwa gleich viel. Bei Männern macht sich ein niedriger Bildungsgrad stärker bemerkbar – dann kann die Kommunikation rasch zunehmend unangenehm werden ... Einfa ch mal die K l a p p e halten Aber zurück zur Freundlichkeit. Wie gelingt dem Einzelnen ein besserer Umgang mit dem Rest der Welt? Der wichtigste Tipp: Einfach mal die Klappe halten! 18 Was zunächst irritiert, ist ein völlig ernst gemeinter Rat von Roger Burdy, Autor des Buchs „Wir müssen reden – aber richtig“ (Herder, 224 S., 22 Euro). Er empfiehlt „emotional intelligente Kommunikation“. Dabei steht das Zuhören an oberster Stelle. Naturgemäß reagiere der Mensch auf alles, was er als Bedrohung empfindet, unmittelbar und ohne groß nachzudenken. Um diese Zeitspanne zu überwinden, in der lediglich ein einzelner Reiz verarbeitet werden kann, und in den „grünen Bereich der Vernunft“ zu kommen, sei es nötig, einmal durchzuatmen – und nichts zu sagen, so Burdy. Dass das vielen heutzutage nicht gelingt, führe zu einer „Kultur der Ausraster“. Um eine Vertrauensbasis für einen echten Austausch zu schaffen, sei zudem eine zugewandte Haltung hilfreich. Wer seinem Gegenüber das Gefühl vermittelt, seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und auf Augenhöhe zu diskutieren (selbst wenn die Hierarchie eine andere ist), erhöht die Aussicht auf ein gutes Gespräch. Sich auf den Kern des Themas zu fokussieren und Verbundenheit zu suchen, gehöre auch zum „Goldstandard“ der Kommunikation, so Burdy. Deshalb spricht die Marktfrau so gerne über das Wetter: Man freut oder ärgert sich gemeinsam drüber. Ob Kartoffelkauf, wissenschaftliche Diskussion oder ein Abend mit Freunden – sicher ist, dass wir mehr davon haben, wenn das Gespräch mit einem Lächeln beginnt. Möge es auch damit enden.