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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.03 bis 31.03.2024

Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.03 bis 31.03.2024 - strona 77 - produkty: Alverde, auer, auto, Bau, bier, Biere, Cars, cin, dell, E-Autos, eis, elle, ente, erde, Fahrrad, gin, Heu, Intel, leine, lion, mac, Mode, natur, reifen, rel, ring, rwe, Scanner, Schal, Ti, Tiere, tisch, usb, werkzeug

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ÖKOLOGISCHE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT „Verkehr muss ein atmendes System sein, mit der Möglichkeit, dass eine Maßnahme, die nicht so viel bringt wie erhofft, auch wieder zurückgenommen wird.“ ULRICH CHIELLINO des Verbrenners für die Klimaverträg- lichkeit. Sind die heute täglich 1.000 Zulassungen von rein elektrischen Fahr: zeugen viel oder wenig? Gemessen am politischen Ziel, bis 2030 15 Millionen E-Autos zu haben, is u wenig. Aber wenn wir es mit 2019 vergleichen, alses 1.000 Zulassungen in einem Monat gab, ist es ein großer Fortschritt. Was wären die wichtigsten Veränderun- gen an Infrastruktur von öffentlichem Nahverkehr und Radwegen, um Men- schen vom Auto weg zu (ver-)führen? Ulrich Chiellino: Für Radverkehr sind durchgängige Netze wicht Iso dass Fahrradstreifen nicht plötzlich enden. Im ländlichen Raum gilt es, den On-De mand-Verkehr zu stärken. Also kleinere Wagen, die relativ flexibel auf Bestel lung fahren und mehrere Fahrgäste mitnehmen. Das wäre ein erheblicher Komfortgewinn gegenüber Bussen, die nur zweimal am Tag fahren. Mit autonomen Fahrzeugen eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten - noch ist das Zukunftsmusik. Jens Schade: Was man sich allerdings klarmachen muss: Jedes Auto weniger erhöht die Attraktivität des Systems, weil der Verkehr dann wieder besser fließt. Außerdem wäre das fundamen- tale Problem zu lösen, wie viel mehr Menschen der öffentliche Nahverkehr aufnehmen kann und wie der Ausbau zu finanzieren ist. An vielen Stellen wird es schlicht nicht möglich sein, die Frequenz und Aufnahmefähigkeit der Verkehrsmittel zu erhöhen. Dann bleibt ja nur, die Straße stärker zu teilen und Fahrrädern und Bussen mehr Platz einzuräumen. Solche Maß- nahmen stoßen aber oft auf heftigen Widerstand. Haben Sie einen Tipp für die Politik, wie es besser geht? Ulrich Chiellino: Am meisten Akzep tanz findet immer die Umgestaltung, die gut vorbereitet - am besten mit der Möglichkeit der Bürgerbeteiligung - und transparent evaluiert wird. Verkehr muss ein atmendes System sein, mit der Möglichkeit, dass eine Maßnahme, die nicht so viel bringt wie erhofft, auch wieder zurückgenommen wird. Die kommende Novelle der Straßenver kehrsordnung enthält eine erweiterte Experimentierklausel. Ich hoffe, da: Kommunen so ohne größeren adminis- trativen Aufwand mehr wagen können. Jens Schade: Die Trauer über Verluste ist größer als die Freude über einen Gewinn. Menschen, denen etwas weggenommen wird - eine Fahrspur oder Parkplätze -, melden sich daher viel stärker zu Wort als diejenigen, die dadurch im Bus schneller voran kommen oder sicherer auf dem Fahr- radstreifen fahren. Die Verteilung des öffentlichen Raumes muss in einer Demokratie ausgehandelt werden. Dabei wird es auch Verlierer geben. Wäre es auch eine Option, die Liebe der Deutschen zum Auto zu akzeptieren und den Verkehr intelligenter zu lenken? Ulrich Chiellino: Der Werkzeugkasten ist begrenzt. Man kann zum Beispiel mit sogenannten Scannercars Autos identifizieren, die keine Berechtigung in Anwohnerpark-Zonen haben - aber dadurch entsteht nicht mehr Parkraum. Ampeln sollten intelligent geschal tet werden, aber es bleibt dabei: Wenn die einen Grün haben, müssen andere alverde Februar 2024 warten. Das Modell des Road Pricings, das ein Entgelt für die Straßennutzung vorsieht und bei dem stark befahrene Straßen am teuersten sind, sehen wir kritisch. Es ist sozial nicht ausgewo- gen und kann Verkehr auf Landstraßen verlagern, was zulasten der Sicherheit ginge. Jens Schade: Ich fände es trotzdem gut, wenn wir es zumindest als Projekt einmal ausprobieren würden. Bei der Bahn und bei Flügen wird auch akzep tiert, dass man Dienstagvormittag weni ger bezahlt als Freitagnachmittag. „Menschen, denen etwas weggenommen wird - eine Fahrspur oder Parkplätze -, melden sich viel stärker zu Wort als diejenigen, die dadurch im Bus schneller vorankommen oder sicherer auf dem Fahrradstreifen fahren.“ JENS SCHADE Was ist Ihre Wunsch-Vorstellung für den Verkehr 2040? Ulrich Chiellino: Klimaverträglich, bezahlbar und sicher. Jens Schade: Dem kann ich mich anschließen. Und was mir noch wich tig ist: Der Weg ist das Ziel. Es ist ein Naturbedürfnis von Menschen, den Ort zu wechseln. Und das sollte überwie- gend eine angenehme Erfahrung sein. 77