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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.06 bis 30.06.2023
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_ IN WELCHER WELT WOLLEN WIR LEBEN? Siegmar Nesch: Früherkennung und Prävention sind zwei sehr wichtige Stich- worte. Als Krankenkasse wissen wir, dass mit gezielten Maßnahmen Krankheiten verhindert beziehungsweise deren Ver- lauf positiv beeinflusst werden können. „Mit einer ausgewo- genen Ernährung und ausreichend Bewegung kann man gesundheitlich sehr viel Positives erreichen.“ SIEGMAR NESCH Es ist unsere Aufgabe, hier Brücken zu bauen und Menschen zu sensibilisieren, sich mit ihrer Gesundheit bewusst ausei- nanderzusetzen. Dann erst können Prä- ventions- und Früherkennungsangebote tatsächlich Wirkung zeigen. Es fehlt also eher an Aufklärung als an den passenden Präventionsangeboten? Dr. Anne Fleck: An beidem. Es fehlt in Praxen und Kliniken aber vor allen Din- gen auch die Zeit, nach Ursachen für ge- sundheitliche Probleme zu suchen. Nur wenn man eine Ursache erkennt, kann man einen Ausweg finden Siegmar Nesch: Viele Menschen gehen in unserer schnelllebigen Zeit in der Hoff- nung zum Arzt, sich eine Pille einwer- fen zu können und im besten Fall kurz danach wieder zu funktionieren, anstatt dem Körper die Zeit zu geben, gesund zu werden oder sich im besten Fall mit Prä- ventionsangeboten und einer gesunden Lebensweise zu beschäftigen. Dr. Anne Fleck: Ärztinnen und Ärzte müssen aber auch ein neues Bewusstsein entwickeln, wie sie mit ihren Patientinnen und Patienten umgehen. Ich zitiere hier- zu gern Albert Schweitzer: „Der Arzt ist am besten, der dem Arzt im Patienten selbst die Chance gibt, sich an die Ar- beit zu machen.“ Viele sehen Medizin als eine Art Reparaturbetrieb, der ins Spiel kommt, wenn nichts mehr geht. Für mich ist moderne Medizin vor allem die Kunst, gar nicht erst krank zu werden. Siegmar Nesch: Jeder hat seine Gesund- heit ein Stück weit selbst in den Händen Eine ausgewogene Ernährung und aus- reichend Bewegung sind zwei Mittel, mit denen man gesundheitlich sehr viel Posi- tives erreichen kann. Dr. Anne Fleck: Ja, das ist auch mein Cre- do als Ernährungsmedizinerin. Leider hat ein Großteil unserer Nahrungsmittel nicht mehr die Mikronährstoffbilanz, die es für eine ausgewogene Ernährung bräuchte. Siegmar Nesch: Auch hier brauchen wir bessere Aufklärung, die bereits in Kitas und Schulen beginnen sollte. In diesem Bereich setzt die BARMER an und fördert seit Jahren entsprechende Projekte. Es ist wichtig, dass jeder Mensch Gesundheits- informationen selbstbestimmt bewerten und für sich nutzen kann. Es geht hierbei um die Stärkung der persönlichen Ge- sundheitskompetenz. Dr. Anne Fleck: Auch die Vielfalt der An- gebote ist wichtig. Denn jeder Mensch ist einzigartig, isst anders, hat eigene alverde Juni 2023 Vorlieben, Verträglichkeiten, Routinen. Deshalb sind pauschale medizinische An- gebote nicht zielführend. Die Gesundheit des Einzelnen optimal von Kindheit an zu erhalten sollte das höchste Ziel einer zeit- gemäßen Medizin sein Bei zahlreichen Krankenkassen gibt es Bonusprogramme, über die sich Versi- cherte Geld zurückholen können. Kann man Menschen auf diese Weise zu ge- sunder Ernährung, mehr Bewegung bringen? Siegmar Nesch: Positive Anreize sind wichtig, wobei man Bonusprogramme auch nicht überschätzen darf. Wir wer- den damit nicht das Gesundheitssystem retten, aber wir können damit erreichen, dass Menschen erkennen: Es lohnt sich, etwas für sich selbst zu tun. Dr. Anne Fleck: Es ist auch wichtig, dass die Hürde, etwas Neues für sich selbst zu tun, nicht zu groß ist. Aber ich sehe, dass es hier immer mehr Angebote gibt und die Menschen bereit sind, auf sich selbst zu achten. Gerade auch im Bereich be- wusste Ernährung. Hier findet ein Wandel statt und das stimmt mich optimistisch. Herr Nesch, was stimmt Sie optimistisch? Siegmar Nesch: Die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Digitalisierung eröffnet uns allen - nicht nur uns als Krankenkasse - Möglichkei- ten, die wir vorher nicht hatten. Die elekt- ronische Patientenakte und deren Anwen- dungen bieten viele Vorteile, sowohl aus Patienten- als auch aus Ärztesicht. Dabei geht es vor allem darum, die Lebensqua- lität eines jeden Einzelnen zu verbessern, indem beispielsweise der Zugang zu Prä- ventionsangeboten vereinfacht wird oder aktiv auf Vorsorgetermine hingewiesen wird. Das lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken.