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Aktueller Prospekt Dm Drogerie - Prospekte - von 01.08 bis 31.08.2024
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INTERVIEW Größer denken, JELLA HAASE Sie spielt seit ihrer Kindheit Theater und stand schon als Teenager vor der Kamera. Mit der Rolle der prolligen Chantal in der Filmreihe „Fack ju Göhte“ (2013, 2015, 2017) wurde sie schlagartig berühmt. Die Berlinerin überzeugt seitdem durch ihre Vielseitigkeit, dreht Block- buster ebenso wie ambitioniertes Arthouse-Kino. Für ihre Rolle in „Lieber Thomas“ (2021) gewann sie den Deutschen Filmpreis, für die erste Staffel von „Kleo“ wurde sie mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit Juli läuft die zweite Staffel auf Netflix. Immer in ihrer Handtasche ist ihr kleiner Kalender, den sie bewusst analog führt. 8 Im Sommer versucht sie, möglichst oft ins Freibad zu gehen und min- destens einmal auf einem Festival zu tanzen. Sie geht regelmäßig zum Fastenwandern. Für sie bedeutet es „die Seelenschalen schälen, bis der Kern wieder freiliegt“. weiter gehen Jella Haases Figuren sind mit einer großen Portion Eigenwilligkeit und einer Prise Verrücktheit ausgestattet. Den Mut zur spielerischen Grenzüberschreitung hat das Theater noch einmal gefördert. Als wir Jella Haase treffen, sind die Haare schon wieder zu einem Curtain Bang gewachsen. Der kantige Mikro-Pony, den sie in der Serie „Kleo“ trägt, war eine spontane Entscheidung kurz vor Dreh- beginn. Und eines der vielen Puzzleteile, die ihr geholfen haben, sich die Rolle der Ex-Stasi-Agentin auf Rachefeldzug anzu- eignen. „Ich habe lange gebraucht, um in Kleo hineinzufinden, aber jetzt ist sie so prägnant und ich kann sie körperlich spüren.“ Das Herausschlüpfen falle ihr trotzdem nicht schwer. „Am Ende des Tages bin ich auch glücklich, wenn es heißt: abschminken, wieder Jella sein, chillen.“ alverde: Worauf achten Sie, wenn Ihnen zu einem Film oder einer Serie eine Fort- setzung angeboten wird? Schauen Sie besonders kritisch darauf oder denken Sie eher: „Was einmal erfolgreich war, wird auch beim zweiten Mal funktio- nieren“? Jella Haase: Kritisch bin ich immer. Aber bei „Kleo” habe ich tatsächlich nicht lange überlegt. Die Serie hat in der ersten Staffel eine besondere Form gefunden. Ich hatte total Lust, darauf aufzubauen alverde August 2024 War es bei „Chantal im Märchenland“ anders? Nein, auch da bin ich gern wieder in die Rolle geschlüpft. Die Vorstellung, ich müsste mich von der Chantal freispielen, wurde eher von den Medien vermittelt. Ich selbst habe es nie so empfunden Zudem war es ein genialer Einfall, Chantal aus ihrem realen Milieu herauszunehmen und durch ihr eigenes Wunderland tapsen zu lassen Kleo ist eine vielschichtige, aber auch sehr überzeichnete Figur. Haben Sie trotzdem versucht, sie psychologisch zu ergründen? Auf jeden Fall. Für mich ist Kleo auch nicht überzeichnet. Eher die Welt, in der sie agiert, und ihre Handlungen. Kleo ist extrem, aber aufrichtig und sehr direkt. Ich finde sie unnahbar und gleichzeitig nahbar. Was ich besonders mag, ist, dass sie manchmal über ihre eigene Courage stolpert und schneller ist als die Vernunft. Das finde ich sehr menschlich. In der zwei- ten Staffel gewinnt sie durch die Auseinan- dersetzung mit ihrer Vergangenheit noch an Tiefe: Sie muss andere Perspektiven einnehmen und entwickelt sich weiter. >