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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 02.06 bis 31.08.2025

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GESELLSCHAFT / Interview R Ralph Caspers wurde 1972 auf der indonesischen Insel Borneo geboren, wo seine Eltern für eine Orang-Utan-Hilfsorganisation arbeiteten. Ein paar Jahre später zog die Familie zurück nach Deutschland. Nach dem Abitur jobbte Caspers in der Pathologie, auf einem Schlachthof und in einer Werbeagentur. Er absolvierte Praktika bei Fernsehproduktionsfirmen und studierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln, bevor er beim WDR zum TV-Prominenten wurde. Seit nunmehr drei Jahrzehnten beantwortet der Moderator, Drehbuchund Bestsellerautor Kindern und Erwachsenen auf seine „ralphsche“ Art Fragen – im TV, auf Youtube, in Podcasts und Büchern. Ihr voller Name sei Herzglitzer Ralphonus Elvis Maria Caspers, erwähnten Sie einmal. Sind Sie eventuell ein Bruder im Geiste von Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf? Ralph Caspers: Ich glaube, meine Eltern waren eher Mozart-Fans und haben sich von dessen richtigem Namen inspirieren lassen. Wolfgang Amadeus hieß nämlich eigentlich Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart. Ich habe auch Geschwister, die mit ähnlich tollen Namen gesegnet sind – die behalte ich aber für mich. Sie sollen Ihre Kindheit vor allem vor dem Fernseher verbracht haben …? Das stimmt. Ich habe alles geguckt. Sogar das Testbild. Wahrscheinlich hatte ich schon in jungen Jahren so eine Affinität zum Fernsehen, sodass ich mich später nicht dagegen gesträubt habe, als sich mir da berufliche Möglichkeiten boten. Beim Fernsehen zu arbeiten, macht mir sehr viel Spaß. Sie bezeichnen sich selbst als „Klugscheißer“, also jemand, den man eher unsympathisch findet. Trotzdem sind Sie mit genau dieser Haltung sehr erfolgreich. Wie erklären Sie sich das? 32 Das Praktische an mir ist: Man kann mich jederzeit ausschalten, wenn man von mir genug hat. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man von Angesicht zu Angesicht vollgeklugscheißt wird. Sie verstehen es einfach sehr gut, komplexe Themen mit viel Humor verständlich und nahbar zu machen … Ich bin kein Lehrer. Fernsehen ist für mich Unterhaltung. Deshalb ist es wahrscheinlich beliebter als Schule. Und wir vergeben keine Noten. Ist es anstrengend, sich das viele Wissen für Ihre Sendungen anzueignen? Nein. Da ich von nichts Ahnung habe, bin ich ein großes, leeres Gefäß, in das viel reinpasst. Weil ich die Inhalte, die ich moderiere, selbst schreibe, muss ich sie verstehen. Denn was ich nicht verstehe, kann ich auch nicht erklären. Ich bin niemand, der nur Texte aufsagt. Das wäre mir zu langweilig. Und ich habe die Unterstützung eines großen Rechercheteams. Das hilft sehr. Ideen zu den Fragen kommen von überall: Kinder schicken Fragen oder das Publikum stellt sie. Ich stelle mir auch selbst dauernd Fragen. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man viele Sachen, die man nicht versteht. Also fragt man sich: Wie funktioniert das? Natürliche Neugier. Apropos Neugier, das Spektrum an Themen in Ihren Sendeformaten ist bemerkenswert. Welche mögen Sie am liebsten? Ich liebe Themen, die nicht so handfest sind. Fragen, die wir auch auf meinem Youtube-Kanal „Quarks Dimension Ralph“ beantworten, wie „Wo ist das Ich im Kopf?“. Gibt es Bereiche im Gehirn, die aufleuchten, wenn man über sich selbst nachdenkt? Das sind Themen, die klarmachen, dass es so viel mehr gibt auf der Welt als das, was man greifen kann. Alles, was sich um das Bewusstsein dreht, mag ich sehr. Psychologie, Neurobiologie, aber auch Astrophysik finde ich spannend. Wobei, eigentlich gibt es nichts, das ich nicht interessant finden könnte.