Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 31.01 bis 06.04.2025

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GENUSS / Hanf Hanf gehört zu den ältesten Nutzpflanzen – mit erstaunlich vielen Einsat zmöglichkeiten T E X T S I n e s H e n n e n b e r g üßlich riechende Rauchschwaden sind oft das Erste, woran man beim Stichwort Hanf denkt. Doch die Pflanze auf ein Image als Rauschmittel zu beschränken, wird ihrer Vielseitigkeit nicht gerecht. Cannabis, so die botanische Bezeichnung, gehört zu den ältesten Kultur- und Heilpflanzen mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Bevor der Anbau von Hanf verboten wurde, stellte man jahrhundertelang Kleidung, Seile, Segel, Papier und Baustoffe daraus her. Der Grund: die einzigartige Qualität von Hanffasern. Sie weisen eine besondere Reißfestigkeit auf und kommen besser als jede andere Naturfaser mit Feuchtigkeit klar, darunter Schweiß. Der erste Nachweis der medi- 74 zinischen Nutzung von Cannabis stammt aus einem chinesischen Heilkundebuch aus der Zeit um 2700 v. Chr. Darin wird der Konsum etwa bei Rheuma- und Gichterkrankungen empfohlen. Im Mittelalter hielt die Hanfpflanze dann Einzug in die europäische Klostermedizin. Daneben wurden daraus ätherische Öle, Lampen- und Speiseöl gewonnen. Hanfsamen galten zudem schon früh als besonders nahrhaft und waren ein willkommenes Lebensmittel für die ärmere Bevölkerung, da günstig und einfach zu bekommen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Hanf sogar zum wichtigsten Rohstoff auf dem Weltmarkt. Der Rutsch in die Illegalität kam überraschend: Den Auftakt machte 1925 die Genfer Opiumkonferenz, die Oma Heidis Tipp Ich habe Hanföl erst kürzlich für mich entdeckt – und schnell lieben gelernt. Durch einen leicht nussigen, aromatischen Geschmack eignet es sich perfekt zum Anmachen von Salaten. Auch für Rohkost, zu Pesto, in Soßen oder Brotaufstrichen schmeckt es köstlich. Fotos: AdobeStock; Getty Images; PR IMAGEPFLEG E neben Opium und Heroin nun auch Cannabis verbot, in Deutschland trat das Opiumgesetz 1929 in Kraft. Erst seit etwa einem Jahrzehnt liberalisieren immer mehr Länder ihre Cannabis- Gesetzgebung wieder. In Deutschland obliegt der Anbau bis heute staatlicher Kontrolle. Generell unterschieden wird zwischen Hanf, der größere Mengen des berauschenden Inhaltsstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, sowie Nutz- und Speisehanf mit einem THC-Gehalt unter 0,3 Prozent. Letzterer ist untauglich für einen Rausch, wird aber heute wieder verstärkt geschätzt für die Herstellung von Textilien und Kosmetik, als Allrounder in der Küche oder als Nahrungsergänzungsmittel. Durch seinen hohen Anteil an essenziellen Fettsäuren wird Hanföl (hierin ist kein THC enthalten) dank seiner nährenden, feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften etwa zur Haut- und Haarpflege eingesetzt. Hanfsamen wiederum gelten als Superfood, weil sie reich an Proteinen, Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren sind. In der Medizin wird Cannabis heute vor allem bei chronischen Schmerzen, Spastiken und zur Symptombehandlung bei Krebserkrankungen eingesetzt. Die einst so hochgeschätzte, dann verbotene Nutzpflanze Hanf ist also auf dem besten Weg, ihr einseitiges Image wieder loszuwerden.