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Aktueller Prospekt Rossmann - Prospekte - von 01.10.2025 bis 31.03.2026
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GENUSS / Sesam S e s a m i s t e i n A l l e s kö n n e r, n i c h t n u r i n d e r a s i a t i s c h e n Kü c h e . A u c h b e i u n s w i rd e r i m m e r b e l i e b t e r T E X T W B a r b a r a eshalb wohl öffnet sich der Berg im Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“ zu dem Zauberspruch „Sesam, öffne dich“? Was hat denn der Sesam damit zu tun, diese uralte Ölpflanze aus Asien, deren Samen so begehrt sind? Da gibt es tatsächlich einen Zusammenhang: Wenn Sesamfrüchte reif sind, öffnen sich die Kapseln und versprengen ihre Samenkörner. Diese kleinen Körner sind es, die so unverwechselbar schmecken und die schon die alten Ägypter so sehr schätzten, dass sie Sesamkuchen als Grabbeigabe für ihre Pharaonen auswählten. Die Pflanze gedeiht bei Temperaturen über 35 °C, kommt mit wenig Wasser aus und beschert Kleinbauern in zunehmend heißen Weltregionen 78 S p i e l h a g e n dadurch stabile Einkünfte. Nach der Ernte trocknen die mannshohen, kopfüber gebundenen Garben, bis die Kapseln aufspringen. Moderne Züchtungen mit „später Öffnung“ erleichtern zwar die Maschinenernte, doch Handarbeit gehört vielerorts noch dazu – ein Grund, warum fair gehandelter Sesam Premiumpreise erzielt. Rund sieben Millionen Tonnen werden weltweit pro Jahr geerntet, das ist doppelt so viel wie noch vor zwei Jahrzehnten. Der Grund liegt unter anderem in der zunehmend pflanzenbasierten Küche: Ob als Öl für asiatische Speisen, Topping auf Sushi oder Brötchen, als Tahini-Paste für Soßen oder Dressings – Sesam ist vielseitig und verleiht jeder Speise einen ganz besonderen, nussigen Geschmack. Oma Heidis Tipp Ich verreibe einen Esslöffel frisch gerösteten Sesam im Mörser mit etwas Meersalz. Die Paste, die dann entsteht, wird in der japanischen Küche „ Gomashio“ genannt und verfeinert hervorragend Salate und Soßen. Sie schmeckt aber auch als Topping auf Avocados und sogar Vanilleeis. Fotos: AdobeStock (2); Getty Images (2); PR K LEIN U N D FEIN Die knackigen Körnchen enthalten rund 18 Prozent Eiweiß und knapp 50 Prozent Fett, davon zum Großteil ungesättigte Fettsäuren, viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe – eine Kombi, die lange satt macht. Außerdem enthält Sesam Antioxidantien, die zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress beitragen können. Als kalt gepresstes Öl hat Sesam in der ayurvedischen Lehre traditionell einen festen Platz bei Massageölen. Geschmacklich sind die Sorten so vielfältig wie ihr Farbspektrum: Geschälter, elfenbeinfarbener Sesam schmeckt mild und wird zur cremigen Tahini-Paste vermahlen, hellbraun und ungeschält liefert er den typischen Bagel-Crunch, während rabenschwarze Körner Lakritznoten in Mochi-Eis oder asiatische Dressings zaubern. Ein kurzes Rösten der Samen genügt, um das Aroma zu kitzeln und um Phytinsäure abzubauen, die die Aufnahme der Nährstoffe hemmen kann. Ganz ohne Schattenseiten geht es beim Sesam aber trotz aller Vorteile doch nicht: Rund ein Promille der Weltbevölkerung reagiert allergisch auf die Körner, weshalb Sesam in der EU ein kennzeichnungspflichtiger Inhaltsstoff ist. Wer das Korn verträgt, erhält jedoch ein natürliches Multitalent für Küche und Kosmetik – und muss dafür nicht erst Berge versetzen.